Mit Vollgas ins Jubiläum: 115 Jahre ŠKODA Motorsport

› Vor 115 Jahren wurde das erste Kapitel der faszinierenden ŠKODA Motorsport-Geschichte geschrieben
› Am 30. Juni 1901 erreichte Motorradfahrer Narcis Podsedníček auf dem Einzylinder Laurin & Klement als Erster das Ziel im Rennen Paris-Berlin
› ŠKODA FABIA R5 knüpft an die großen Meilensteine der Geschichte mit seinem Siegeszug an

Mladá Boleslav, 30. Juni 2016 – Vor 115 Jahren wurde der Grundstein des erfolgreichen Motorsport-Engagement von ŠKODA gelegt. Am 30. Juni erreichte Narcis Podsedníček mit seinem Laurin & Klement Motorrad als Erster das Ziel des anspruchsvollen Rennens von Paris nach Berlin – die Marke aus Mladá Boleslav war damit gleich in ihrem ersten Rennen die Nummer 1.

„ŠKODA ist stolz auf seine lange Motorsport-Tradition und auf die Meister am Steuer und am Lenker, wie Narcis Podsedníček einer war“, sagt ŠKODA Motorsport-Direktor Michal Hrabánek. „Seit 1901 hat die Marke aus Mladá Boleslav an zahlreichen Rennen und Rallyes teilgenommen, die uns und unseren Fans viel Freude gebracht haben. Es gab aber auch schwierige Momente in der ŠKODA Motorsport-Historie, die wir mit noch größerem Einsatz überwinden mussten. An das Vermächtnis der Motorsport-Pioniere wollen wir heute bestmöglich anknüpfen – die Siegesserie, die unsere Fahrer mit dem ŠKODA FABIA R5 in den letzten Monaten einfahren, machen dieses Jubiläum noch viel schöner,“ so Hrabánek weiter.

Als Erfahrenster wurde Narcis Podsedníček (1866–1932) für das Renn-Debüt der Marke aus Mladá Boleslav bei der größten Motorsport-Veranstaltung jener Zeit ausgewählt: dem Rennen Paris-Berlin. Podsedníček war auf dem Einzylinder-Motorrad Laurin & Klement einer der zehn Fahrer, die in der Kategorie der Motorräder und motorisierten Dreiräder starteten. Er erreichte als Erster aus der Kategorie Motorräder das Ziel. Er kam am 30. Juni 1901 um 3 Uhr morgens in Berlin an, die offizielle Zeitmessung war geschlossen. Er ließ sich also die Ankunftszeit von Polizisten im Dienst bestätigen, was leider zur späteren offiziellen Anerkennung seines Sieges nicht ausreichte. Im Ziel wurden daher nur vier französische Fahrer mit den Dreirädern De Dion-Bouton klassifiziert. Podsedníček war der moralische Sieger. Seine Leistung legte den Grundstein für das künftige Motorsport-Engagement der Marke Laurin & Klement und später der Marke ŠKODA.

„Narcis Podsedníček zählte zu den bedeutendsten Persönlichkeiten, die mit den ersten 30 Jahren der Entwicklung von Laurin & Klement verbunden waren“, sagt Andrea Frydlová, Leiterin des ŠKODA Museums. „Anfangs beteiligte er sich als regionaler Vertreter am Aufbau einer starken Marke, später übernahm Podsedníček den Posten des Produktionschefs. Er zählte zu den ersten Rennfahrern auf den Laurin & Klement-Motorrädern“, so Frydlová weiter.
Podsedníček wurde im Jahre 1897 einer der ersten Vertriebsvertreter für Fahrräder der Marke Slavia, die die Unternehmer Václav Laurin und Václav Klement in Mladá Boleslav produzierten. Ab 1900 war er direkt im Unternehmen beschäftigt. Dank seines Engagements und exzellenten Know-how stieg er schnell vom einfachen Arbeiter zum Meister auf, der nicht nur für die Fahrradproduktion, sondern auch für die Produktion der Motor-Zweiräder, also Motorräder, verantwortlich war.

An die Erfolge der Motorräder knüpften ab 1905 auch die Automobile von Laurin & Klement an. Neben wiederholten Siegen in Bergrennen oder Ausdauerwettbewerben stellte der Vierzylinder Laurin & Klement FCS mit einer Leistung von 95 PS im Jahre 1908 im englischen Brooklands auch einen Geschwindigkeitsrekord von 118,72 km/h auf.

In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen überzeugte vor allem die neue Generation der ŠKODA Fahrzeuge mit Zentralrohrrahmen. Im Januar 1936 absolvierte der Roadster ŠKODA POPULAR mit Erfolg die anspruchsvolle Rallye Monte Carlo, die guten Ergebnisse wiederholte ein Jahr später das Coupé ŠKODA RAPID. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich das damalige Basismodell, der ŠKODA 1101, mit tschechischen und ausländischen Fahrern auf dem Rundkurs in Spa durch. Auch bei der Rallye Monte Carlo oder der Tour d´Europe schnitt das Fahrzeug erfolgreich ab. Danach folgten viele weitere Modelle. 1959 übernahm die erste Generation des ŠKODA OCTAVIA den Staffelstab.

Ein neues Kapitel schrieb ab 1964 der ŠKODA 1000 MB mit Heckmotor und selbsttragender Karosserie. Mit seinen Nachfolgern erreichte der norwegische ŠKODA-Vertreter John Haugland beachtliche Erfolge. Der legendäre ŠKODA 130 RS gewann in seiner Klasse unter anderem bei der Rallye Monte Carlo und bei der Rallye Akropolis (1977). Darüber hinaus fuhr der ŠKODA 130 RS den Gesamtsieg in der Markenwertung der Tourenwagen-EM (1981) ein. Die größten Erfolge feierte Haugland am Steuer des ŠKODA 130 LR. In diesem Zusammenhang ist vor allem sein Klassensieg in der stark besetzten RAC Rally (1985 und 1986) zu erwähnen.

Die neuere ŠKODA Motorsport Geschichte startete mit dem Einsatz des Kurzhecks ŠKODA FAVORIT in der Rallye Monte Carlo. Das Fahrerteam Pavel Sibera/Petr Gross gewann mit dem ŠKODA FAVORIT viermal in Folge (1991–1994) in der Klasse F2. ŠKODA gewann als Marke unter anderem den FIA-Pokal in der Klasse F2. Nachfolger der Modellreihe FAVORIT war das FELICIA Kit-Car, an dessen Steuer Stig Blomqvist den dritten Platz der Gesamtwertung der RAC Rally im Jahre 1996 belegte.

In der Zeit des Debüts des OCTAVIA Kit-Car starteten Fahrzeuge in der höchsten Kategorie WRC in der Weltmeisterschaft. Der OCTAVIA WRC landete bei der harten Safari Rallye auf Rang drei. Auch das Nachfolgemodell FABIA WRC schnitt auf den Rallyepisten erfolgreich ab.

Am besten setzte sich in den internationalen und nationalen Meisterschaften der ŠKODA FABIA SUPER 2000 durch – es handelt sich um das bislang erfolgreichste Modell in der 115-jährigen Motorsport-Geschichte von ŠKODA. Dem tschechischen Duo Jan Kopecký/Pavel Dresler elang mit dem Allradler aus Mladá Boleslav ein historischer Erfolg – als erstes Fahrerteam der Geschichte gewannen sie in zwei aufeinanderfolgenden Jahren den Meistertitel in der FIA Rallye-Europameisterschaft (ERC) und in der FIA Asien-Pazifik-Rallye-Meisterschaft (APRC). Zwischen 2009 und 2014 erreichten Fahrer mit dem ŠKODA FABIA SUPER 2000 weltweit insgesamt 50 nationale und internationale Titel.

2015 feierte ŠKODA Motorsport vier Siege in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC 2) mit dem aktuellen Rallyewagen ŠKODA FABIA R5. Der mit der modernsten Technik ausgestatteter Allradler wurde am 1. April 2015 von der Internationalen Automobilföderation FIA zugelassen. Gleich in der ersten Saison mit dem neuen ŠKODA FABIA R5 fuhr das schwedische Fahrerteam Pontus Tidemand/Emil Axelsson für ŠKODA den vierten APRC-Meistertitel in Folge ein. Mit dem Sieggaranten wurden 2015 darüber hinaus auch fünf nationale Titel gewonnen.

In diesem Jahr treten die Fahrerteams Pontus Tidemand/Jonas Andersson, Jan Kopecký/Pavel Dresler und Esapekka Lappi/Janne Ferm mit dem ŠKODA FABIA R5 für das Team von ŠKODA Motorsport in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC 2) an. Die Duos und zahlreiche ŠKODA Kunden-Teams knüpfen an die 115-jährige Tradition des erfolgreichen Motorsport-Engagements der Marke aus Mladá Boleslav an.