Škoda Octavia II: das schönste Auto der Welt

Škoda Octavia II: das schönste Auto der Welt
19. 4. 2024 Modelle Octavia

Der exklusive Schauplatz: die Triennale in Mailand. Im Rampenlicht: der Škoda Octavia. Der Anlass: Die Jury des Komitees „L'Automobile più Bella del Mondo" um den italienischen Verleger und Journalisten Bruno Alfieri hatte das neue Škoda Modell zum „Schönsten Automobil der Welt 2004" in der Mittelklasse gekürt und zur Preisverleihung im Rahmen des renommierten Mailänder Festivals eingeladen. Das schönste Auto der Welt war vor ziemlich genau 20 Jahren auf den Markt gekommen, um die Erfolgsgeschichte seines beliebten Vorgängers fortzuschreiben. Wir würdigen den Jubilar, der als Youngtimer noch immer ein sehr gefragtes Auto ist.

Vollkommene Neukonstruktion

Die zweite Octavia-Generation, die auf dem Genfer Automobilsalon 2004 als „vollkommene Neukonstruktion“ ihre Premiere feierte, trat ein schweres Erbe an. Ihr Vorgänger hatte die Kunden begeistert und den Grundstein für die beeindruckende Weiterentwicklung des tschechischen Traditionsherstellers gelegt. Der Octavia avancierte schnell zum Herz der Marke. Bis heute ist er das meistverkaufte Škoda Modell. Von der ersten Generation der Neuzeit liefen 900.000 Fahrzeuge von den Bändern der hochmodernen Werke in Mladà Boleslav und Vrchlabí.

Škoda Octavia I
Der Škoda Octavia der ersten Generation legte den Grundstein für die beliebte Modellreihe

 

Hoher Nutzwert und viele technische Neuerungen

Schnell knüpfte die Neuauflage an die Erfolge ihres Vorgängers an. Der Octavia II traf den Nerv der Zeit. Auf dem Pariser Automobilsalon präsentierte Škoda nur wenige Monate nach der Premiere der Limousine den Combi der Weltöffentlichkeit. Neben einem noch höheren Nutzwert bot der Octavia auch viele technische Neuerungen. Der Topseller überzeugte durch eine Palette besonders effizienter Benzin- und Dieselmotoren. Die Benzinaggregate verfügten erstmals über eine Direkteinspritzung. Neben den serienmäßigen Handschaltgetrieben mit fünf und sechs Gängen standen ein modernes Automatikgetriebe mit sechs Gangstufen sowie zum ersten Mal das Doppelkupplungsgetriebe DSG zur Wahl.

Besonders beeindruckt zeigten sich Kunden und Fachpresse von dem außergewöhnlichen Platzangebot für Passagiere und Gepäck, das den Vergleich zu höheren Fahrzeugklassen nicht scheuen musste. In den Folgejahren erweiterte Škoda das Octavia-Portfolio um den sportlichen RS und verschiedene Allradversionen.

Gelber Octavia RS der zweiten Generation
Der Octavia II in der sportlichen RS Version

 

Evolutionäre Weiterentwicklung des Octavia Erfolgsmodells

Das zeitlos-elegante Design, das Škoda als „eine evolutionäre Weiterentwicklung des Octavia Erfolgsmodells mit einem unverwechselbaren, eigenständigen Charakter – ganz ohne modische Gags“ bezeichnete, überzeugte nicht nur die Juroren der „L'Automobile più Bella del Mondo". Die Jury des renommierten RedDot Awards um Gründer Prof. Dr. Peter Zec zeichnete den Octavia Combi mit dem begehrten RedDot Award für gelungenes Produktdesign aus und betonte in der Laudatio, dass praktische Autos auch formschön sein können.

Doch damit nicht genug. Mehrmals ist der Octavia II zum Firmenauto und Familienauto des Jahres gewählt worden. Die Dekra attestierte ihm höchste Qualität. Im Mängelreport der Sachverständigenorganisation war der Octavia II in der Kompaktklasse mit Laufleistungen von 100.000 und 150.000 Kilometern das Auto mit den wenigsten Beanstandungen bei den Hauptuntersuchungen. Der ADAC bestätigte, dass man in der Mittelklasse mit keinem anderen Auto sparsamer fahren kann als mit dem Octavia 1.4 Tour und dem Octavia Combi Classic 1.6 LPG.

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Das zeitlos-elegante Design des Octavia II Combi

 

Octavia Green E Line: elektrisch unterwegs

Mit dem Octavia GreenLine LPG bot Škoda im Zuge seiner GreenLine-Offensive – laut VCD-Umweltliste zählte der Octavia GreenLine seinerzeit zu den umweltverträglichsten Autos – erstmals ein Fahrzeug an, das auch mit Erdgas betrieben werden konnte. Der Octavia Green E Line, den der Hersteller 2010 auf dem Pariser Automobilsalon noch als Konzeptstudie präsentiert hatte, diente den  Škoda Ingenieuren als Prototyp für die Erprobung eines Autos mit reinem Elektroantrieb. Der Octavia Green E Line bezog seine elektrische Energie schon damals aus einer modernen Lithium-Ionen-Batterie. Mit einer Reichweite von 140 Kilometern würden die Anforderungen der meisten Berufspendler in Europa erfüllt, hieß es damals. Seine Alltagstauglichkeit stellte der Octavia Green E Line unter anderem im Testbetrieb beim tschechischen Industrie- und Handelsministerium, der Universität Prag, beim TÜV SÜD sowie bei mehreren Ministerien der Tschechischen Republik unter Beweis.

Facelift-Premiere in Paris

Zum Jahreswechsel 2008/2009 erhielt der Octavia II ein umfassendes Facelift. Auf dem Pariser Automobilsalon und der Motorshow Essen präsentierte sich das „neue Gesicht“ des Škoda Octavia mit neuen Design- und Technikelementen. Die überarbeiteter Frontpartie mit markanten Scheinwerfern, größere Außenspiegel und eine klar strukturierte Heckansicht orientierten sich an der seinerzeit aktuellen Formensprache der Škoda Modellfamilie. Ein 1.4 TSI-Aggregat (90 kW/122 PS) ergänzte das Motorenprogramm.

Zum Schluss noch einmal zwei begehrte Preise

In seinem letzten Jahr verabschiedete sich der Octavia II mit zwei weiteren begehrten Auszeichnungen. Die Leser der Fachzeitschrift AUTOStraßenverkehr kürten ihn zum wiederholten Mal zum Familienauto des Jahres. Außerdem ging er beim Vergleichstest „Die besten Autos mit viel Platz!“ des Fachmagazins Auto Bild als Sieger hervor.

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Auch das Interieur des vielfach ausgezeichneten Škoda Octavia II überzeugt

 

Und sonst? Bis zur Ablösung durch seinen Nachfolger im Jahr 2013 wurden in den Škoda Werken über zwei Millionen Octavia der zweiten Generation produziert – damit hatte der Octavia die kühnsten Erwartungen und die Absatzzahlen seines Vorgängers weit übertroffen.