Eine Ikone neu interpretiert: der Škoda 1000 MBX

Das Designteam von Škoda Auto kreiert regelmäßig moderne Interpretationen von legendären Modellen der Marke. Heute präsentieren wir die futuristische und praktische Vision des Coupés 1000 MBX.
30. 10. 2025 UnternehmenDer Škoda 1000 MBX war ein einzigartiges Coupé, das in den 1960er Jahren für kurze Zeit produziert wurde und den unbeschwerten Geist seiner Zeit widerspiegelte. Seine elegante zweitürige Karosserie konzentriert sich nicht nur auf reine Sportlichkeit, sondern verbindet Stil mit Alltagstauglichkeit. Diese Essenz diente zwei Designern von Škoda Auto als Inspiration, eine moderne Neuinterpretation des MBX Coupés zu entwickeln.
Die Serie „Icons Get a Makeover” ist eine Hommage an legendäre Modelle aus der Geschichte von Škoda und eine Würdigung der Kreativität der heutigen Designer.
„Unser Konzept ist insgesamt sportlicher, hat aber dennoch ein freundliches Aussehen“, sagt Antti Savio, der das Exterieur-Design entwickelte. „Moderne Sportwagen wirken oft aggressiv, während die Modelle aus den 60er- und 70er-Jahren eine gewisse Eleganz und sogar einen liebenswerten Charme hatten. Genau das wollte ich bewahren.“ David Stingl, der in erster Linie für das Interieur-Design verantwortlich war, ergänzt: „Wir wollten die Essenz des Autos bewahren. Das, wofür es zu seiner Zeit stand. Es war kein Sportwagen, sondern ein elegantes Auto für einen aktiven Lebensstil.“

Diesen Geist übertrugen die Designer in die Gegenwart, sodass der Škoda 1000 MBX in der Designsprache Modern Solid zu einer Art Crossover geworden ist. Auch wenn er auf den ersten Blick nicht so aussieht. David Stingl entwarf ein unverwechselbares Innenraumlayout mit einer 2+2-Sitzkonfiguration. Die für dieses Konzept vorgesehene elektrische Plattform mit flachem Boden ermöglicht es, die Vordersitze zu einer breiten, bequemen Sitzbank zusammenzufahren, während die beiden einzelnen Rücksitze mit Klappsitzen im Kino-Stil ausgestattet sind. Das Design umfasst außerdem hinten angeschlagene Türen, die einen hervorragenden Zugang zum Innenraum gewährleisten.

Škoda 1000 MBX
Das elegante Coupé Škoda 1000 MBX wurde aus der Limousine 1000 MB abgeleitet, dem ersten Fahrzeug von Škoda mit selbsttragender Karosserie und einem revolutionären Aluminium-Motorblock, der im Druckgussverfahren hergestellt wurde. Die zweitürige „Tudor”-Variante mit rahmenlosen Türen und ohne B-Säule ging 1966 als 1000 MBX mit einem 988-ccm-Motor und 42 PS in Produktion. Der stärkere 1100 MBX folgte 1968 mit einem 1107-ccm-Motor und 52 PS. Die Produktion mit einer sehr begrenzten Anzahl an Fahrzeugen wurde nach einem Jahr eingestellt. Insgesamt wurden nur 2517 Einheiten gebaut. Damit ist es eines der seltensten Serienmodelle von Škoda. Die Variante 1100 MBX ist besonders selten.

Praktische Eleganz
„Unser MBX-Konzept ist ein 2+2-Coupé, das sich leicht in einen Zweisitzer mit bemerkenswerter Ladekapazität verwandeln lässt“, erklärt Stingl. Wenn die Rücksitze hochgeklappt sind, gibt es ausreichend Platz für Gepäck, sogar für ein Fahrrad oder andere Sportgeräte. „Dieses Auto soll seine Insassen dazu animieren, ohne zu zögern auf Entdeckungsreise zu gehen. Es soll nicht nur ein spaßiges Wochenendcoupé als Zweitwagen für die Familie sein, sondern ein Fahrzeug mit außergewöhnlicher Alltagstauglichkeit“, fährt der Designer fort. Das Konzept verfügt sogar über eine Luftfederung, mit der die Bodenfreiheit angepasst werden kann: niedrig für sportliche Fahrten oder hoch für unwegsames Gelände und einfacheres Beladen.

David Stingl entwarf das Armaturenbrett als glasüberzogenes ovales Modul, in das Bilder projiziert werden. Das ovale Motiv wiederholt sich konsequent im gesamten Innenraum, beispielsweise am Lenkrad und an den markanten Kopfstützen. Dieses Konzept ist direkt vom Design des Armaturenbretts des Originalautos inspiriert. Wie sein historischer Vorgänger hat auch der moderne 1000 MBX Vision kein Mittelkonsolenelement. Die Chromakzente des Originals wurden durch klare grafische Details ersetzt, die durch die Ambientebeleuchtung hervorgehoben werden und der aktuellen Designsprache Modern Solid entsprechen.

Inspiriert von der Architektur
Die gleiche Philosophie gilt auch für das Exterieur. „Ich mag Produktdesign und brutalistische Architektur sehr, deshalb habe ich mich bei der Entwicklung dieser Vision mit mehreren Gebäuden und Objekten in diesem Stil beschäftigt“, sagt Antti Savio. Das Ergebnis ist ein Konzept mit kühnen, selbstbewussten und ungewöhnlichen Formen, die Stärke und Charakter ausdrücken.
Obwohl es sich nicht um ein Retro-Design handelt, weist das Auto dennoch subtile Anspielungen auf das Original auf, zum Beispiel die erhöhten Scheinwerfer über der Motorhaubenlinie, die charakteristische Falte entlang der Flanken auf halber Höhe der Seiten und die markante Gestaltung der C-Säule. „Das Konzept hat keine herkömmliche Heckscheibe, was zusätzlichen Stauraum bietet und dem Auto ein sportlicheres, kompakteres Aussehen verleiht. Eine Rückfahrkamera ersetzt die Scheibe“, erklärt Antti, der sich selbst als Fan kompakter Dreikasten-Coupés aus den 60er- und 70er-Jahren bezeichnet.



Die beiden arbeiteten etwa drei bis vier Wochen lang an der Vision des 1000 MBX. „Wir trafen uns mindestens zweimal pro Woche, um zu besprechen, wie Interieur und Exterieur miteinander verbunden werden sollen, damit das Design die aktuelle Philosophie von Škoda widerspiegelt“, erinnert sich Antti. Die ersten Skizzen entstanden buchstäblich auf Papierfetzen. Eine wichtige Idee kam ihm bei einem Glas Wein in einer Bar: „Ich bat den Kellner um Papier und einen Stift und zeichnete schnell das Konzept“, lacht er. Von dort entwickelte sich die Idee zu einem digitalen 3D-Modell.
David begann unterdessen direkt in einer 3D-Umgebung, seinem Fachgebiet. „Ich habe zunächst die Architektur des Innenraums gestaltet und mich dann mit den Details des visuellen Designs befasst“, sagt er. Das Ergebnis ist ein beeindruckender Innenraum, der sportliche Eleganz und Funktionalität auf beispiellose Weise vereint, ein echter Modern Solid-Crossover.
Antti Mikael Savio
Der Exterieur-Designer stammt aus Finnland, arbeitet aber seit rund 17 Jahren bei Škoda in Mladá Boleslav. „Ich liebe das Unternehmen und die Menschen hier wirklich. Ich habe die Marke, die Stadt und das Land liebgewonnen“, sagt er. Antti zeichnet seit seiner Kindheit Autos und sagte seiner Mutter im Alter von vier Jahren, dass er Autodesigner werden wolle. Nach dem Produktdesign-Studium am Institut für Design und Bildende Künste in Lahti erwarb er einen Abschluss in Automobildesign am Londoner Royal College of Art. Bereits während seines Studiums arbeitete Savio freiberuflich für verschiedene Automobilhersteller und ließ sich später in der Tschechischen Republik nieder. Bei Škoda war er an Projekten wie dem Vision O-Konzept beteiligt und entwarf mehrere Leichtmetallfelgen-Kollektionen, von denen eine sogar seinen Namen trägt. „Ich liebe Autos, vor allem die Klassiker. Bislang habe ich 43 besessen“, sagt er lächelnd und bezeichnet sich selbst als echten Youngtimer-Enthusiasten.

David Stingl
Der 24-jährige Exterieur-Designer studierte Design an der Akademie der Künste, Architektur und Design in Prag. Mit 15 Jahren begann er als Produktdesigner zu arbeiten. Schnell entwickelte er eine Leidenschaft für 3D-Modellierung. Dank dieser Leidenschaft ist er bereits seit drei Jahren Teil des Designteams von Škoda Auto. „Dies ist meine erste direkte Erfahrung in einem Automobilunternehmen. Ich liebe Autos und Design, daher ist dieser Job die Verwirklichung meiner Träume“, sagt Stingl. Über seine Inspiration sagt er: „Ich liebe großartige Geschichten. Und Design ist für mich wie eine großartige Geschichte, die physisch umgesetzt wurde.”

3D-Visualisierungen von Volodymyr Kogay und David Stingl.




