Eine Ikone in moderner Form: der Škoda Sport

Eine Ikone in moderner Form: der Škoda Sport

Das Design Team von Škoda Auto hat sich erneut von der reichen Geschichte der Marke inspirieren lassen, und ein legendäres Fahrzeugs modern interpretiert. Daniel Petr präsentiert seine Vision des Škoda Sport.

28. 7. 2025 Lifestyle

Motorsport hat Daniel Petr im Blut. Er ist früher mit einem klassischen Škoda 100 Rennen gefahren. Auch sein Vater war in der Rennszene aktiv. Kein Wunder also, dass Daniel als Designer bei Škoda Auto als inoffizieller Experte für sportliche Modelle gilt. Er entwirft auch das Design der Škoda Motorsport Fahrzeuge.

Da ist es nur logisch, dass er sich bei der Wiedergeburt einer historischen Ikone von Škoda wieder für einen Sportwagen entschieden hat. In der vergangenen Serie „Icons Get a Makeover” erweckte er den Škoda 200 RS zum Leben.

Dieses Mal wählte er zur Feier des 130-jährigen Jubiläums von Škoda eine noch ältere und seltenere Inspiration: den Škoda Sport, der 1950 beim legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans an den Start ging. „Da ich schon seit Jahren Škoda Motorsportfahrzeuge entwerfe, musste ich mich für einen Rennwagen entscheiden“, sagt Daniel und fügt hinzu: „Dieses Auto ist ein echter Liebling von Škoda. Er hat viele charakteristische Merkmale, auf denen ich bei der modernen Version aufbauen konnte.“

Ikona v moderní podobě: Vytrvalá Škoda Sport  Die Serie „Icons Get a Makeover“ ist eine Hommage an legendäre Modelle aus der Geschichte von Škoda und eine Würdigung der Kreativität des heutigen Design Teams. Die Neuinterpretationen historischer Fahrzeuge wurden exklusiv für diese Serie entworfen und stellen keine zukünftigen Škoda Modelle dar.

Hommage an schlichte Schönheit

Das auffälligste Merkmal des Škoda Sport ist der Kühlergrill. „Damals hatten viele Škoda Autos ein ähnliches Aussehen“, sagt Petr. „Mit seinen horizontalen Linien schrie der Kühlergrill geradezu danach, in unserer neuen Designsprache ‚Modern Solid‘ neu interpretiert zu werden.“ Deshalb ist der neue Kühlergrill breit und mit Lamellen versehen, genau wie das Original. Die obere Lamelle ist eine stilisierte Version des heutigen Tech-Deck-Face-Kühlergrills, der in einem Carbon-Design umgesetzt wurde.

Ikona v moderní podobě: Vytrvalá Škoda Sport

Petr hat auch das gesamte Seitenprofil des Originals übernommen, einschließlich der markanten, muskulösen Kotflügel, die dem Škoda Sport seinen unverwechselbaren Charakter verleihen. Die Kotflügel wurden aus Aluminium handgeformt, was sich deutlich in ihrer Formgebung zeigt. „Das Original hat ein sehr schlichtes Design, das perfekt zu unserer aktuellen Modern Solid-Philosophie passt. In der Schlichtheit liegt Schönheit, und die habe ich so gut wie möglich bewahrt“, sagt Daniel zum Konzept des Autos.

Dennoch hat Daniels moderne Interpretation des Škoda Sport auch Features, die das Original nicht hatte, wie Carbon-Radkappen und markante Luftein- und -auslässe. „Ich habe das Auto so gestaltet, dass es heute funktional ist. Da es sich um einen Rennwagen handelt, habe ich mir entweder einen Verbrennungsmotor oder einen Hybridantrieb vorgestellt“, erklärt er. Daher sind die markanten Kühlöffnungen notwendig.

Škoda Sport 

Der Škoda Sport ist das einzige Auto der Marke aus Mladá Boleslav, das jemals beim legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans an den Start ging. Das war 1950, ein Jahr nach der Entwicklung des Rennwagens, der auf dem Škoda 1101 „Tudor“ von 1946 basierte. Er hat eine niedrige, offene Zweisitzer-Karosserie aus handgefertigtem Aluminiumblech und eine Reihe technischer Verbesserungen, darunter vor allem eine Leistungssteigerung des 1,1-Liter-Vierzylindermotors auf 50 PS. Selbst mit vollem Tank und beladen mit Werkzeug und Ersatzteilen wog das Auto nur 700 Kilogramm. Auf der Rennstrecke von La Sarthe erreichte der Škoda Sport Geschwindigkeiten von bis zu 140 km/h. Trotz dieser Geschwindigkeit verbrauchte er nur 12 Liter des damals üblichen Rennkraftstoffgemischs (Benzin, Ethanol und Aceton) auf 100 Kilometer. Diese Effizienz ermöglichte es dem Team, im Vergleich zu einigen Konkurrenten länger ohne Nachtanken zu fahren. Das erhoffte Ergebnis blieb jedoch aus: Nach 13 Stunden mussten die Fahrer Václav Bobek und Jaroslav Netušil wegen eines relativ kleinen Defekts am Pleuelstangenbolzen aufgeben. Weitere Teilnahmen wurden durch die angespannte politische Lage in dieser Zeit verhindert. Erst viele Jahre später kehrte der Škoda Sport im Rahmen von Oldtimer-Rennen nach Le Mans zurück.

Ikona v moderní podobě: Vytrvalá Škoda Sport  

Eine Sache, die Petr fast unverändert gelassen hat, ist die Farbgebung des Autos: eine weiße Karosserie, ein roter Streifen unten, passend zum roten Innenraum sowie ein vertikaler blauer Streifen. „Ich habe mich für den blauen Streifen als funktionales Designelement entschieden“, erläutert der Fachmann. „Ich habe ihm einen 3D-Effekt verpasst, der als Auslass zur Kühlung des Motorraums und der Bremsen dient“, erklärt er. Die Windschutzscheibe hat in der Mitte eine kleine Aussparung, die an die beiden Windabweiser des Originals erinnert. Und natürlich prangt an der Seite des Autos die Nummer 44, dieselbe Nummer, die der ursprüngliche Škoda Sport in Le Mans hatte.

Erst Recherche, dann Skizze

Bevor Petr die ersten Linien seines modernen Škoda Sport zeichnete, stürzte er sich in die Unternehmensarchive. „Ich musste das Auto gründlich studieren. Ich habe alte Blaupausen und Fotos gefunden. Diese Materialien haben eine besondere Atmosphäre, die einen in ihren Bann zieht und noch motivierter macht, sich an die Arbeit zu machen“, sagt er. Dann entstanden die ersten Skizzen auf Papier. „Ich musste entscheiden, welche modernen Elemente ich einbauen und welche Merkmale ich vom Original übernehmen wollte. Dafür eignet sich Papier am besten“, sagt Petr mit einem Lächeln.

Erst im Anschluss ging Petr zu digitalen Skizzen über. Insgesamt arbeitete er etwa einen Monat lang an dem modernen Škoda Sport, mal eine Stunde, mal zwei Stunden. Immer dann, wenn es seine Zeit erlaubte. „Ich musste das mit meiner Arbeit an den Serienmodellen koordinieren, die natürlich Vorrang haben. Aber ich habe mich immer auf dieses Traumprojekt gefreut. Es war sehr entspannend“, fügt er hinzu und versichert, dass die Studie vom modernen Škoda Sport keine Designhinweise auf die oben erwähnten, kommenden Serienmodelle enthält.

Wir sind schon gespannt auf die zukünftigen Modelle – und darauf, was Daniel und seine Kollegen sich als Nächstes ausdenken werden.

Daniel Petr 

Dank seiner jahrelangen Erfahrung als Rennfahrer mit einem klassischen Škoda 100 ist Daniel Petr der inoffizielle Spezialist für Sport- und Rennmodelle bei Škoda Design. Er arbeitet hauptsächlich an den Monte-Carlo- und RS-Versionen und ist der Designer von legendären Modellen wie dem Octavia WRC und dem Fabia WRC sowie anderen Fahrzeugen von Škoda Motorsport – darunter der aktuelle Fabia RS Rally2. Außerdem hat er individuelle Camouflage-Folien für ausgewählte Fahrzeuge entworfen, die Škoda vor ihrer offiziellen Markteinführung vorgestellt hat. Daniel ist nach wie vor eng mit dem Motorsport verbunden, auch wenn er kürzlich seinen renntauglichen Škoda 100 gegen einen Oldtimer-Cabrio in Zivil getauscht hat. Tatsächlich war es das Erlebnis des offenen Fahrens, das ihn zu seiner Vision eines modernen Škoda Sport inspiriert hat.

Ikona v moderní podobě: Vytrvalá Škoda Sport

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