Getriebe made by Škoda

Ob Automatik oder Handschaltung, Škoda Auto hat eine lange Tradition in der Entwicklung von Getrieben. Egal welche Variante in einem Škoda Modell verbaut ist, der Fahrspaß ist garantiert.
19. 12. 2025 LifestyleBasierend auf der internen Nomenklatur des Volkswagen Konzerns verwendet Škoda Auto drei verschiedene Getriebetypen in seinen Modellen mit Verbrennungsmotor. Manuelle Getriebe tragen die Bezeichnung MQ, Doppelkupplungs-Automatikgetriebe die Bezeichnung DQ und Automatikgetriebe mit hydrodynamischem Wandler sind an der Abkürzung AQ zu erkennen. Nicht alle Optionen sind für jedes Modell oder jeden Markt verfügbar, da sich jeder Getriebetyp – je nach Fahrzeug, Kundenwunsch und regionalen Gegebenheiten – unterschiedlich gut eignet.
Es gibt keine universelle Lösung
Škoda fertigt Fahrzeuge mit allen drei Getriebetypen sowohl am Heimatstandort in Mladá Boleslav als auch an ausländischen Produktionsstandorten. AQ-Getriebe sind zwar nicht für den europäischen Markt vorgesehen, werden jedoch im tschechischen Werk bei Fahrzeugen verbaut, die für den Export in außereuropäische Märkte bestimmt sind. Milan Litoborský, Leiter der Getriebeentwicklung bei Škoda Auto, glaubt, dass trotz des wachsenden Trends zur Elektrifizierung und der steigenden Beliebtheit von Automatikgetrieben auch die bereits genannten Getriebetypen weiterhin relevant bleiben.
„Alle Getriebetypen für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor haben sowohl in der EU als auch weltweit noch eine lange Zukunft vor sich“, sagt Litoborský. Seiner Meinung nach ist keine Variante eine universelle Lösung: „Es ist praktisch unmöglich, ein Getriebe zu konstruieren, das in allen Teilen der Welt gleich gut funktioniert.“ Deshalb setzt Škoda auf verschiedene Konzepte, um alle Anwendungsfälle und Marktanforderungen abzudecken.
Doppelkupplungs-Automatik DQ200
Schaltgetriebe: sportlicher Spaß
Die MQ-Schaltgetriebe sind der traditionellste Getriebetyp und bilden die Grundlage jahrzehntelanger Erfahrung von Škoda. Die Marke ist einer der führenden Entwickler von Schaltgetrieben für die volumenstarken Marken des Volkswagen Konzerns. „Zu den Vorteilen von Schaltgetrieben gehören eine gewisse mechanische Einfachheit und natürlich geringere Kosten“, bemerkt Litoborský. Außerdem vermitteln sie dem Fahrer ein stärkeres Gefühl der Beteiligung, was viele Enthusiasten für sportliches Fahren bevorzugen.

„Das ‚Gehirn‘ eines Schaltgetriebes ist der Fahrer“, fügt er hinzu. Er beeinflusst nicht nur direkt den Fahrstil, sondern in gewissem Maße auch die mechanischen Grenzen des Fahrzeugs. „Ein geübter Fahrer kann mit einem Schaltgetriebe an einer steilen Steigung anfahren oder einen schweren Anhänger ziehen, aber die Kupplung kann mit der Zeit darunter leiden“, erklärt Litoborský. Automatikgetriebe sind für die meisten Fahrer in solchen anspruchsvollen Situationen in der Regel komfortabler und sicherer.
Im Gegensatz zu Schaltgetrieben ermöglichen Automatikgetriebe auch eine tiefere Integration fortschrittlicher Fahrerassistenzsysteme. „Man kann sich nicht darauf verlassen, dass der Fahrer genau dann schaltet oder auskuppelt, wenn das Assistenzsystem dies erfordert“, sagt er.
Aufgrund ihrer vollständig mechanischen Beschaffenheit haben Schaltgetriebe ihr maximales Entwicklungspotenzial bereits fast ausgeschöpft. „Es gibt nur noch sehr wenig Spielraum für mechanische Verbesserungen. Weitere Fortschritte werden hauptsächlich durch neue Materialien, verbesserte Fertigungsverfahren und bessere Schmierstoffe erzielt“, erklärt Litoborský.
Doppelkupplungsgetriebe: schnell und komfortabel
Automatikgetriebe werden in modernen Fahrzeugen immer beliebter. Durch ihre komplexere Konstruktion sind sie zwar teurer, bieten dem Fahrer aber Komfort und konstante Leistung. „Automatikgetriebe können Fehler des Fahrers beim Schalten verhindern“, betont Litoborský.
Produktion von DQ200-Automatikgetrieben im Škoda Werk in Vrchlabí
Unter den Automatikkonzepten sind die Doppelkupplungsgetriebe DQ in Europa derzeit am beliebtesten. Sie verfügen über zwei Eingangswellen, von denen eine die ungeraden Gänge und die andere die geraden Gänge überträgt. Die Steuereinheit wechselt zwischen ihnen, indem sie zwei separate Kupplungen ein- und auskuppelt, wodurch der nächste Gang vorgewählt werden kann und sehr schnelle, nahtlose Schaltvorgänge möglich sind.
Zu den wichtigsten Vorteilen zählen Effizienz, Komfort und außergewöhnlich schnelle Schaltzeiten. „Wir können ein Doppelkupplungsgetriebe so präzise abstimmen, dass der Fahrer den Gangwechsel in Bezug auf die Fahrzeugbewegung kaum bemerkt. Er nimmt nur die Drehzahländerung wahr. Gleichzeitig bieten sie sowohl ein sehr komfortables als auch ein rein sportliches Fahrerlebnis“, sagt Litoborský.
Die sanfte Kraftübertragung trägt zu einer hohen Effizienz des Antriebsstrangs bei und hilft, den Kraftstoffverbrauch und die CO₂-Emissionen zu senken. Dank kontinuierlicher Fortschritte in der Elektronik und Software werden die Möglichkeiten von Doppelkupplungsgetrieben ständig erweitert. Ihre größte mechanische Einschränkung liegt in den Kupplungen selbst, die unter extremen Bedingungen leiden können.
Drehmomentwandler: für raue Bedingungen
Für anspruchsvolle Umgebungen setzt Škoda Automatikgetriebe mit Drehmomentwandler ein. Diese Getriebe verzichten auf herkömmliche Reibungskupplungen und verwenden stattdessen Öl, um das Laufrad und die Turbine im hydrodynamischen Drehmomentwandler anzutreiben. Der Gangwechsel erfolgt in der Regel über Planetengetriebe. Laut Litoborský eignet sich dieses Konzept am besten für Bereiche, in denen herkömmliche Kupplungen stark beansprucht würden. „Diese Getriebe sind ideal für Regionen mit extremen Temperaturen, hoher Luftfeuchtigkeit und starkem Stop-and-Go-Verkehr. Im Vergleich zu anderen Teilen der Welt, wissen wir in Europa gar nicht wirklich, was ein Stau ist“, schmunzelt der Experte.
Bei Temperaturen weit über 40°C, in Umgebungen, in denen Feuchtigkeit in das Getriebe eindringen kann und in Staus, in denen Fahrzeuge stundenlang im Schritttempo fahren, sind sowohl Doppelkupplungsgetriebe als auch manuelle Kupplungen einem höheren Verschleiß ausgesetzt. Vor diesem Hintergrund entscheidet sich Škoda in ausgewählten Märkten für den Einsatz von AQ-Drehmomentwandler-Automatikgetrieben.
Drehmomentwandler-Automatikgetriebe im Škoda Kushaq für den indischen Markt
Sie sind beispielsweise in Škoda Modellen üblich, die in Indien und anderen Regionen mit ähnlich anspruchsvollen Bedingungen verkauft werden. Im Vergleich zu Doppelkupplungsgetrieben weisen Drehmomentwandler-Automatikgetriebe etwas längere Schaltzeiten und höhere mechanische Verluste auf, was zu einem höheren Kraftstoffverbrauch und höheren Emissionen führt. In Bezug auf die Fahrfunktionalität und die Kompatibilität mit Assistenzsystemen bieten sie jedoch die gleichen Fähigkeiten wie ihre Doppelkupplungs-Pendants.


