EXTREMTEST IM GELÄNDE: EIN WÜSTENWOLF PRÜFT DEN ŠKODA AFRIQ AUF HERZ UND NIEREN

EXTREMTEST IM GELÄNDE: EIN WÜSTENWOLF PRÜFT DEN ŠKODA AFRIQ AUF HERZ UND NIEREN
13. 10. 2022 Lifestyle

Ondřej Klymčiw hat schon mehrmals an der berühmten Rallye Dakar teilgenommen – sowohl auf dem Motorrad als auch hinter dem Steuer eines historischen ŠKODA 130 LR. Nun testete der tschechische Profi das Azubi Car ŠKODA AFRIQ im Gelände. Hat die spektakuläre Rallye-Version des Crossover-Modells ŠKODA KAMIQ das Zeug für eine Offroad-Karriere?

„Natürlich ist der AFRIQ kein Rallye-Auto, aber er hat Rallye-Gene. Ich kann mir gut vorstellen, das Azubi-Car bei kleineren Wettbewerben über zwei oder drei Tage einzusetzen. Zum Beispiel bei den Cross-Country-Rallyes in Spanien", schwärmt der Wüstenwolf.

Rallye-Dakar-Routinier Ondřej Klymčiw testet den von Azubis entwickelten Offroader ŠKODA AFRIQ im Gelände.

Dabei sind die Erbauer des knackigen Crossover-Einzelstücks keine Ingenieure, geschweige denn Motorsportprofis. Der AFRIQ ist vielmehr ein Azubi Car, eine Studie, die 25 Auszubildende der ŠKODA Berufsschule mit der Unterstützung ihrer Lehrer und Experten aus allen Unternehmensbereichen bei ŠKODA AUTO entworfen und gebaut haben.2022 haben die Nachwuchskräfte bereits im achten Jahr in Folge ihr Traumauto verwirklicht. Erstmals kombinierten sie dabei zwei Serienfahrzeuge miteinander: Unter der modifizierten Karosserie des Crossover-SUV KAMIQ stecken der Antriebsstrang des OCTAVIA mit dem 4×4-Allradsystem, der 2,0 TSI-Motor (2,0 l TSI DSG 4x4 140 kW (190 PS): Kraftstoffverbrauch (kombiniert) 7,8 – 6,8 l/100 km; CO2-Emissionen (kombiniert) 177 – 154 g/km (WLTP-Werte)) und das DSG-Automatikgetriebe.

„Ich finde den AFRIQ sehr gelungen. Das Automatikgetriebe arbeitet hervorragend und ist eine große Hilfe gerade beim Anfahren im Sand. Ich kann die Antriebskräfte nur mit dem Gaspedal präzise und sanft dosieren. Das ist ein klarer Vorteil gegenüber Schaltgetrieben, bei denen du zusätzlich mit der Kupplung arbeiten musst“, erklärt der Dakar-Enthusiast. „Toll wäre es, wenn die Schaltwippen für die Automatik direkt am Lenkrad platziert wären“, fügt er als Verbesserungsvorschlag hinzu.

Der leistungsstarke Motor und das geringe Fahrzeuggewicht sorgen für eine hervorragende Beschleunigung, von der Klymčiw ebenfalls sehr angetan ist. „Der Saugmotor meines ŠKODA 130 LR leistet 155 PS, der Turbobenziner im AFRIQ etwa 180 PS. Die Leistung ist also sehr ähnlich. Mein Auto ist allerdings noch etwas leichter, aber durch den aufgeladenen Motor fährt sich der AFRIQ viel angenehmer. Dank des Turboladers entwickelt der Vierzylinder schon bei niedrigen Drehzahlen ein stattliches Drehmoment. Und dann ist da noch der Allradantrieb als technisches i-Tüpfelchen. Die Abstimmung des AFRIQ hat mich rundherum überzeugt", fasst Klymčiw die Eindrücke seiner Testfahrt begeistert zusammen.

Ondřej Klymčiw mit dem ŠKOKDA AFRIQ und dem historischen ŠKODA 130 LR.

Auch die kompakten Abmessungen mit den kurzen Überhängen vorne und hinten beeindrucken den Rallye-Routinier: „Das macht den AFRIQ überraschend agil und wendig. Selbst kurvenreiche Bergstrecken kann ich mit ihm spielerisch meistern. Den AFRIQ bei einem Cross-Country-Weltmeisterschaftslauf in Andalusien einzusetzen, das hätte schon was.“

Obwohl die Konstrukteure bei Rallye-Autos auf jedes unnötige Gramm Gewicht verzichten, hat Klymčiw an einer kleinen technischen Ergänzung beim AFRIQ großen Gefallen gefunden: „Der Wassergenerator, der Luftfeuchtigkeit in Trinkwasser umwandelt, ist eine faszinierende Lösung, die sich vielleicht schon bald in richtigen Rallye-Autos wiederfindet. Bei den Wüstenrallyes, die ich fahre, wissen wir allerdings genau, wo Tankstellen sind, an denen wir auch Trinkwasser nachfüllen können“, berichtet der Profi.

„Wenn der AFRIQ jetzt noch mit einem steifen Rennfahrwerk ausgestattet wäre...", denkt Klymčiw laut darüber nach, wie man das Azubi Car für die Herausforderungen einer Rallye -Dakar fit machen könnte. „…und wenn die Motorleistung auf etwa dreihundert PS gesteigert werden könnte, dann wäre das Traumauto der ŠKODA Azubis mit seiner gelungenen Kombination aus Leichtbau, Wendigkeit und Allradantrieb bestimmt wettbewerbsfähig“, prophezeit er. „Aber wie gesagt, schon mit dem Serien-AFRIQ würde eine kompakte, kurvenreiche Rallye in den Bergen bestimmt ein unvergessliches Erlebnis. Da wäre ich gern dabei“, sagt Klymčiw und lächelt.

Ondřej Klymčiw (*1985)

2015 startete Ondřej Klymčiw zum ersten Mal auf einem Motorrad bei der Rallye Dakar und belegte auf Anhieb Platz 20 in der Gesamtwertung, Platz acht bei den Nicht-Werksfahrern und Platz zwei bei den Rookies. Von dem Erfolg war er selbst überrascht. Ein Jahr darauf musste er die Rallye nach einem schweren Sturz frühzeitig beenden, nahm das Training für den nächsten Einsatz aber schon sechs Monate nach seinem Unfall wieder auf. Der Lohn der Mühe: Platz 11 bei der Dakar 2017 – nur 37 Sekunden hinter den Top Ten. Diese Platzierung ist bis heute das beste Ergebnis, das ein tschechischer Teilnehmer bei der Dakar mit einem Motorrad erzielt hat. Nach vier weiteren Dakar-Einsätzen mit dem Motorrad startete Klymčiw 2021 mit einem ŠKODA 130 LR beim Wüsten-Marathon in der Classic-Kategorie. Die Erfolgsbilanz beim Debüt von Ondřej Klymčiw auf vier Rädern: ein Etappensieg und drei dritte Plätze.