Das Škoda Azubi Car als Karrierechance

In diesem Sommer haben Auszubildende von Škoda mit dem L&K 130 das zehnte Azubi Car vorgestellt. Das erste Fahrzeug dieser Art, der Citijet, erblickte vor elf Jahren das Licht der Welt. Für viele der Involvierten war es ein wichtiges Projekt für ihren späteren beruflichen Werdegang.
21. 8. 2025 UnternehmenDer Škoda Citijet aus dem Jahr 2014 markiert den Beginn einer stolzen Tradition: Er ist das erste Konzeptfahrzeug, das von Auszubildenden der Škoda Auto Berufsschule gebaut wurde. Seine Schöpferinnen und Schöpfer erinnern sich noch heute mit Begeisterung an das Projekt, das nicht nur ihre persönliche und berufliche Entwicklung gefördert, sondern auch ihre Karrieren angekurbelt hat. Gemeinsam legten sie den Grundstein für eine gefeierte Reihe von Škoda Fahrzeugen, die von Auszubildenden gebaut werden.
Der Citijet hat auch nach mehr als einem Jahrzehnt nichts von seinem Charme verloren. Das Fahren dieses offenen Roadsters mit modifiziertem Sportauspuff ist nach wie vor ein Nervenkitzel, der mit seinem unverfälschten Fahrgefühl und dem Wind in den Haaren ein Lächeln ins Gesicht zaubert. So geschehen bei einem Treffen von Auszubildenden, die den Citijet und den aktuellen L&K 130 entwickelt haben. Schauplatz war das Velodrom in Třebešín.
Der Škoda L&K 130 und der Škoda Citijet.
Škoda Citijet
Das erste Škoda Azubi Car basierte auf dem kompakten Škoda Citigo. Die Azubis verwandelten ihn in einen Zweisitzer-Roadster mit einer markanten weiß-blauen Lackierung. Das Serienmodell verlor sein Dach, erhielt einen Überrollbügel und wurde im Innenraum grundlegend überarbeitet. Der Innenraum verfügt über zwei Rennsitze und ein Premium-Audiosystem. Eine Unterbodenbeleuchtung lenkt die Aufmerksamkeit zusätzlich auf den kompakten Flitzer.

Die Idee für ein Konzeptfahrzeug von Auszubildenden entstand beim renommierten GTI-Treffen am Wörthersee, bei dem Azubis der Volkswagen Akademie in Wolfsburg ihre individuell gestalteten Golf GTI-Modelle präsentierten. Christoph Lerche, damals Leiter der Škoda Akademie, schlug vor, eine ähnliche Initiative für Auszubildende in Mladá Boleslav zu starten, mit einem entscheidenden Unterschied: Bei Škoda sollte es im Gegensatz zu Volkswagen die Möglichkeit geben, sich direkt in die Konstruktion und das Design des Fahrzeugs einzubringen. „Wir dachten uns, warum nicht etwas Verrücktes bauen? Etwas, das man nicht kaufen kann. Etwas, das junge Menschen von Grund auf selbst erschaffen können. Wir haben es geschafft, und so begann die Tradition“, erinnert sich Michael Oeljeklaus, damals Vorstand für Produktion und Logistik bei Škoda Auto.
Spaß und Motivation
Zu Beginn wählten die Werkstattverantwortlichen einige besonders talentierte und motivierte Auszubildende aus. Später kamen weitere hinzu, die vom Potenzial des Projekts begeistert waren. „Mein Lehrer wusste, dass ich mit meinem Vater an Autos bastelte, und fragte mich, ob ich mitmachen wolle“, erinnert sich Mechaniker David Baňkowski. „Der Ausbilder hat einfach die geschicktesten Schüler ausgewählt“, lacht der Kfz-Elektriker Lukáš Novotný. „Ich habe mich selbst angemeldet, weil ich damals Kommunikationsprobleme hatte und diese überwinden wollte“, erklärt Jana Siudová ihre persönliche Motivation. „Ich habe erst nach der ersten Entwurfsrunde von dem Projekt erfahren, aber ich wollte unbedingt dabei sein. Zum Glück konnte ich noch mitmachen“, erinnert sich Radovan Juráš.
Die vier wurden Teil eines 16-köpfigen Teams. Siudová überwand ihre Kommunikationsbarrieren erfolgreich, indem sie bei der Präsentation des Autos half und sogar eine Führungsrolle innerhalb der Gruppe übernahm. Juráš leistete einen wesentlichen Beitrag zum Design, fertigte die meisten Skizzen an und begleitete das Auto zu Ausstellungen, wo er es der Öffentlichkeit vorstellte. Baňkowski optimierte das Konzeptfahrzeug stetig weiter: „Wenn uns ein Bauteil nicht gefiel, mussten wir es ausbauen, modifizieren und wieder einbauen. Und das haben wir immer und immer wieder gemacht“, erinnert er sich. Novotný war für die komplette Überarbeitung der Elektrik verantwortlich. „Vor allem gegen Ende war es sehr intensiv. Nach der Schule blieb ich bis spät in den Nachmittag in der Werkstatt und kam erst spät nach Hause“, erinnert er sich.
Trotz der hohen Anforderungen sind sich alle Teammitglieder einig, dass die Arbeit an dem Projekt eine lohnende Erfahrung war. „Es war etwas ganz anderes als das Auswendiglernen von Buchinhalten. Ich habe gelernt, wie man in der Praxis arbeitet“, sagt Siudová. „Es gab Freiheit, Kreativität und wir konnten uns wirklich ein wenig austoben“, fügt Baňkowski hinzu.
Zehn Azubi Cars

Škoda Citijet (2014)

Škoda Funstar (2015)

Škoda Atero (2016)

Škoda Element (2017)

Škoda Sunroq (2018)

Škoda Mountiaq (2019)

Škoda Slavia (2020)

Škoda Afriq (2021-22)

Škoda Rodiaq (2023)

Škoda L&K 130 (2024-25)
Unvergleichliche Erfahrung
Die Arbeit am Citijet-Projekt war für alle Beteiligten eine unschätzbare Erfahrung. „Das können nur wenige 19-Jährige in ihren Lebenslauf schreiben“, sagt Novotný und betont, dass die Auszubildenden echte Autonomie hatten: „Unser Ausbilder fungierte eher als Verbindungsmann. Wenn er sah, dass etwas in die falsche Richtung lief, schritt er ein, ansonsten ließen uns die Lehrer alles selbst regeln.“
Diese praktische Unabhängigkeit erwies sich für viele als entscheidend für den Start ihrer Karriere. Heute arbeitet Novotný im technischen Support für die Marketing-Fahrzeugpräsentationen von Škoda Auto. Kürzlich half er beispielsweise dabei, Škoda Fahrzeuge für die Fanzonen bei der IIHF-Eishockey-Weltmeisterschaft vorzubereiten. „Es ist eine unterhaltsame und dynamische Arbeit. Wir arbeiten oft mit Einzelstücken oder Sonderfahrzeugen und stehen in engem Kontakt mit den Ingenieuren, um einzigartige technische Lösungen zu finden“, erklärt er.
Für Jana Siudová sind Kommunikation und Präsentationen heute Teil ihres beruflichen Alltags. „Wir haben während des Projekts viele stressige Situationen erlebt, und das hat mir beigebracht, wie man kommuniziert, sowohl innerhalb des Teams als auch nach außen“, sagt sie und reflektiert über die Auswirkungen des Projekts. Heute kommen ihr diese Fähigkeiten in der Lackiererei zugute, wo sie unter anderem für die Kommunikation mit Lieferanten zuständig ist. „Die Erfahrungen haben mir bei den Vorstellungsgesprächen und auch im Anschluss definitiv geholfen“, sagt sie.
Bemerkenswerte Tradition
Zwölf Jahre nach Beginn des Projekts und mit zehn fertiggestellten Fahrzeugen haben sich die Škoda Azubi Cars zu einer beliebten Tradition entwickelt, die dazu beiträgt, die nächste Generation von Automobilfachleuten auszubilden. „Die Tatsache, dass es bereits zehn Autos gibt, ist ein Beweis dafür, wie erfolgreich das Projekt ist“, sagt Juráš. „Ich bin froh, dass es weitergeht. Es ermutigt proaktiv zu sein und mehr zu erreichen, als nur im Klassenzimmer zu sitzen.“
Baňkowski stimmt zu: „Es ist großartig zu sehen, wie sich das Projekt entwickelt hat. Damals waren wir noch etwas eingeschränkt in der Auswahl der Komponenten, die wir verwenden konnten. Heute ist das viel besser.“ Das neueste Azubi Car, der Škoda L&K 130, ist aus seiner Sicht eine hervorragende Idee, die die Berufsschule nicht nur in Tschechien, sondern auch im Ausland stolz repräsentiert. „Es sieht fantastisch aus. Die Farbkombination ist atemberaubend“, sagt er.

Radovan Juráš
Radovan wechselte vom Gymnasium auf die Škoda Auto Secondary Vocational School of Engineering. „Mir hat am Gymnasium der Praxisbezug gefehlt. Dort gab es nur Theorie“, erklärt er. Nach seinem Abschluss in Industrielogistik studierte er noch weiter und arbeitete im Anschluss im Fahrzeugentwicklungsprogramm von Škoda Auto. Mittlerweile hat er das Unternehmen verlassen, arbeitet aber weiter in der Automobilindustrie – als Produktionstechnologe für Carbonteile.

Lukáš Novotný
Lukáš trat an der Škoda Auto Berufsschule in die Fußstapfen seines Vaters. „Mein Vater hat eine Ausbildung zum Elektriker gemacht. Ich suchte nach etwas Vergleichbarem und wurde Kfz-Elektriker.“ Nach dem Abschluss wechselte er ins Škoda Service Center in Kosmonosy und arbeitet bis heute in diesem Bereich. Er ist nach wie vor eng mit dem Azubi Car Projekt verbunden, weil er technischen Support für die Fahrzeugpräsentationen von Škoda leistet und die Fahrzeuge auf Events weltweit vorbereitet und dort betreut.

David Baňkowski
„Ich interessiere mich für Autos, seit ich ein kleines Kind bin. Mein Vater und ich haben viel an Autos in unserer Garage herumgeschraubt und sie repariert. So war es nur logisch, dass ich Mechaniker geworden bin“, sagt David. Nach seinem Abschluss an der Škoda Auto Secondary Vocational School of Engineering fing er sofort bei Škoda an und arbeitet noch heute für das Unternehmen. „Ich habe in der Motormontage begonnen und dort meine Kenntnisse weiter vertieft. Heute arbeite ich als Setup-Techniker in der Motorenfabrik in Mladá Boleslav.“

Jana Siudová
„Jana studierte Industrielogistik an der Škoda Auto Secondary Vocational School of Engineering. Sie wählte die Schule aus einem eher ungewöhnlichen Grund: „Ich habe dort angefangen, weil dort ein Junge studiert hat, den ich damals mochte.“ Die Entscheidung bereut sie nicht. „Ich war immer sehr an Technologie interessiert und mochte Motorräder und Autos. Daher war die Schule perfekt. Und ich fand den Gedanken sehr reizvoll, einmal für Škoda zu arbeiten.“ Heute ist sie in der Škoda Lackiererei als technische Spezialistin tätig und zuständig für die Budgetierung und die Kommunikation mit Lieferanten.“



