Die Magie der Aerodynamik

Ein optimaler Luftstrom ist äußerst wichtig, insbesondere für den Kraftstoffverbrauch und eine angenehm ruhige Fahrt im Fahrzeug. Aus diesem Grund achtet die Aerodynamikabteilung von Škoda in der Entwicklung auf jedes Detail. Wie die Experten es bis zur Perfektion optimieren, zeigt das neue Enyaq Coupé, das derzeit aerodynamischste Fahrzeug von Škoda.
13. 8. 2025 Unternehmen DesignMit einem Luftwiderstandsbeiwert von 0,225 gehört das aktuelle Škoda Enyaq Coupé zu den Besten seiner Klasse. Auch der Enyaq mit seiner klassischen SUV-Karosserie schneidet mit einem Luftwiderstandsbeiwert von 0,245 sehr gut ab. Davon profitieren beide Elektromodelle unter anderem in puncto Reichweite. Bei höheren Geschwindigkeiten trägt der Luftwiderstand erheblich zum Fahrwiderstand des Fahrzeugs bei und beeinflusst somit den Verbrauch erheblich: Er steigt quadratisch mit der Geschwindigkeit des Fahrzeugs. Ab etwa 50 km/h wird er zum Hauptbestandteil des Fahrwiderstands. So werden bei einer Geschwindigkeit von 120 km/h rund 80 Prozent der Energie benötigt, um den Luftwiderstand zu überwinden.
Um den Luftwiderstand so gering wie möglich zu halten, verbringt das Entwicklungsteam von Škoda Tausende von Stunden damit, die Luftströmung um das Fahrzeug virtuell zu simulieren und die Ergebnisse anschließend in Windkanaltests zu überprüfen. Insbesondere beim neuen Enyaq hat Škoda große Fortschritte gemacht, die in diesem Ausmaß nicht unbedingt üblich sind.
Die Frontpartie ist ein großes Plus
Ein wichtiger Aspekt ist die Frontpartie. Ihr Look hat sich durch die Einführung der Designsprache „Modern Solid“ erheblich verändert. Der sogenannte Staupunkt, also die Stelle, an der die Luft am stärksten auf das Fahrzeug trifft, liegt im Bereich des vorderen Nummernschilds. Von dort umströmt sie das Fahrzeug im verschiedene Richtungen.
Die neue Frontpartie des Enyaq bot dem Designerteam die Möglichkeit, die Aerodynamik zu verbessern.
Aerodynamik der Enyaq-Modelle
● Früherer Enyaq: : cw = 0,256
● Neuer Enyaq: cw = 0,245
● Optimierung um 0,011
● Früherer Enyaq Coupé: cw = 0,234
● Neuer Enyaq Coupé: cw = 0,225
● Optimierung um 0,009
Einer der wichtigsten Strömungsbereiche befindet sich unterhalb des Nummernschilds. Dort strömt die Luft zu den Kühlern. Der neue Enyaq und das neue Enyaq Coupé verfügen über einen Grill, der so geformt ist, dass nur genau die Luftmenge durchströmt, die das Fahrzeug für eine zuverlässige Kühlung benötigt.
Der Kühlergrill leitet die richtige Luftmenge in das Fahrzeug. Die Aerodynamik wurde auch durch die Abdichtung der dahinter liegenden Teile verbessert.
„Im Vergleich zum Vorgängermodell wurde die Öffnung optimiert und verkleinert, da wir die Luftführung zu den Kühlern verbessert und abgedichtet haben. Es gibt keine seitlichen Luftlecks“, erläutert Štěpán Janda, der zusammen mit seinen Kollegen an der Aerodynamik der Modelle gearbeitet hat. Wichtig ist auch die Kombination der richtigen Materialien: Hartkunststoff ermöglicht eine präzise Führung, Weichkunststoff liefert eine gute Abdichtung.
Wichtig sind auch die sogenannten Air Curtains, die Lüftungsschlitze an den Seiten der vorderen Stoßstange, die die Luft um die Räder herumleiten. „Die Räder sind der Bereich, in dem die Luftverwirbelungen am stärksten sind, was den Luftwiderstand erhöht“, erklärt Janda. Allein hier hat das Team im Vergleich zu Vorgängermodell vier Tausendstel an Luftwiderstand eingespart. Auch die Form der Räder wurde optimiert, wobei fünf neue Designs zur weiteren Verringerung des Luftwiderstands beitragen.
Die Lüftungsschlitze an den Seiten des Stoßfängers leiten die Luft außerhalb der Räder und bilden einen aerodynamischen Schutzschild um diese herum.
Das neue Design der Motorhaube hat ebenfalls eine positive Veränderung mit sich gebracht. Sie ist nun an der Vorderseite stärker abgerundet. Die Verbindung mit der Front ist dadurch noch bündiger, was zu einem um weitere zwei Tausendstel verbesserten Luftwiderstandsbeiwert führt.
Die abgerundete Motorhaube verbessert den Luftstrom.
Die Gesetze der Aerodynamik
Bemerkenswert ist, dass die Änderungen am Enyaq und Enyaq Coupé zwar identisch sind und nur die Frontpartie aerodynamisch verändert wurde, der Effekt jedoch bei jedem Fahrzeug unterschiedlich ausfällt. Während das Enyaq Coupé gegenüber seinem Vorgänger eine Verbesserung des Luftwiderstandsbeiwerts um neun Tausendstel aufweist, hat sich der Wert beim klassischen Enyaq sogar um elf Tausendstel verbessert. Dies zeigt, wie wenig berechenbar der Bereich Aerodynamik ist und dass eine Änderung in einem Bereich Auswirkungen auf andere Bereiche hat.
Vier wesentliche Änderungen
● Abgerundete Motorhaube: Optimierung um 0,002
● Kühlungsgitter: Optimierung um 0,002
● Neu gestaltete Lufteinlässe: Optimierung um 0,004
● Neue Räder: Optimierung um 0,002
Die Ergebnisse können sich mehr als sehen lassen. „Der Luftwiderstand des Enyaq Coupé ist vergleichbar mit dem einer 70 Zentimeter großen, rechteckigen Platte, die man in einen Luftstrom stellt“, sagt Janda. Das entspricht in etwa der Größe einer Waschmaschine. Die tatsächlichen Abmessungen des Fahrzeugs sind um ein Vielfaches größer, aber durch die Gewährleistung eines guten Luftstroms um die Karosserie herum wird der Luftwiderstand effektiv reduziert.“
Auch das Heck des Fahrzeugs spielt eine wichtige Rolle, obwohl es bei der Modernisierung unverändert geblieben ist. Es ist seine Form, die den Gesamtunterschied zwischen den beiden Modellen beeinflusst. „Die aerodynamischste Form ist die Tropfenform und das Enyaq Coupé kommt dieser sehr nah“, erklärt Janda. Hinter dem Fahrzeug entsteht ein sogenannter Drift, in dem Turbulenzen auftreten. Diese erzeugen einen Unterdruck, der das Fahrzeug beim Fahren nach hinten zieht. Das höhere Heck eines traditionellen SUV bietet mehr Raum für solche Turbulenzen als das flache Heck eines Coupés.
Der Enyaq und das Enyaq Coupé haben klar definierte Bruchlinien am Heck.
Die Luft versucht, den Karosserieformen so genau wie möglich zu folgen und bricht erst an den Stellen ab, an denen es plötzliche Winkel gibt. Dem kann mit sogenannten Nachlaufkanten entgegengewirkt werden. Diese Stellen tragen dazu bei, dass die Luft möglichst glatt hinter dem Auto abfließen kann. „Aus aerodynamischer Sicht ist es vorteilhaft, das Auto vorne so glatt und rund wie möglich zu gestalten, während wir hinten scharfe Kanten bevorzugen“, erklärt Janda. Bei all dem dürfen wir die Ästhetik des Fahrzeugs und die Funktionalität vieler Details nicht vergessen. Deshalb ist Aerodynamik eine so großartige Alchemie und immer ein Konsens zwischen Design und Technologie. Das bedeutet aber auch, dass das Entwicklungsteam immer neue Ideen in petto hat. Wir dürfen gespannt sein.
Škoda Enyaq 60 150 kW (204 PS): Stromverbrauch (kombiniert): 15,5–16,7 kWh/100 km; CO2-Emissionen (kombiniert): 0–0 g/km; CO2-Klasse: A–A
Škoda Enyaq Coupé 60 150 kW (204 PS): Stromverbrauch (kombiniert): 15,1–16,2 kWh/100 km; CO2-Emissionen (kombiniert): 0–0 g/km; CO2-Klasse: A–A
Škoda Enyaq 85 210 kW (286 PS): Stromverbrauch (kombiniert): 14,9–16,0 kWh/100 km; CO2-Emissionen (kombiniert): 0–0 g/km; CO2-Klasse: A–A
Škoda Enyaq Coupé 85 210 kW (286 PS): Stromverbrauch (kombiniert): 14,7–15,6 kWh/100 km; CO2-Emissionen (kombiniert): 0–0 g/km; CO2-Klasse: A–A
Škoda Enyaq 85x 210 kW (286 PS): Stromverbrauch (kombiniert): 15,7–16,8 kWh/100 km; CO2-Emissionen (kombiniert): 0–0 g/km; CO2-Klasse: A–A
Škoda Enyaq Coupé 85x 210 kW (286 PS): Stromverbrauch (kombiniert): 15,4–16,3 kWh/100 km; CO2-Emissionen (kombiniert): 0–0 g/km; CO2-Klasse: A–A

