Fahrzeugdesign – so entsteht ein neues Auto

Fahrzeugdesign – so entsteht ein neues Auto
21. 2. 2023 Unternehmen

Wie wird eigentlich ein Auto entworfen? Diese Frage ruft bestimmte Vorstellungen hervor. Zum Beispiel das Bild eines einsamen Zeichners vor seiner Staffelei. Ein ehrwürdiger Maestro á la Giugiaro oder Pininfarina, der seine neueste Fahrzeugvision mit Stift und Kohle zu Papier bringt. Ganz falsch ist das nicht, denn die Skizze ist auch heute noch ein wichtiger Arbeitsschritt. Jedoch zeichnet sich das heutige Fahrzeugdesign vor allem durch eines aus: perfekt abgestimmte Teamarbeit. Im Storyboard erfahren Sie, wie der Entwurf eines neuen Fahrzeugs bei Škoda abläuft.

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Das Innendesign-Team in der Studie Vision 7S: Dimitrios Darkoudis (links) und Lukáš Vaněk (rechts).

Fahrzeugdesign als ganzheitliches Konzept

Bei allem Sinn für Romantik schieben wir das Bild unseres stillen Künstlers einmal beiseite. Denn am Anfang der modernen Fahrzeugentwicklung steht nicht das leere Blatt, sondern ein detailliertes Design-Briefing. Dieses beinhaltet zudem mehr als das klassische Lastenheft. Zwar hält das Briefing sehr genau fest, was das Fahrzeug technisch und auch wirtschaftlich leisten soll. Aber es ist als ganzheitliches Konzept zu verstehen, als eine möglichst konkrete Vision des Autos.

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Vom ersten Modell bis hin zur Produktion sind viele Arbeitsschritte notwendig.

 

So werden im Design-Briefing neben technologischen, ökonomischen und ästhetischen Zielsetzungen auch weitere Aspekte zu einem harmonischen Entwurf zusammengefügt. Dazu gehört bei Škoda vor allem die Frage: Wie erreichen wir, dass unsere Kunden das spätere Auto nicht einfach als Gegenstand „benutzen“, sondern es jeden Tag aufs Neue erleben? Diese Frage nach der User Experience (Anwendererfahrung) spielt im Autodesign eine immer wichtigere Rolle.

Zusammenspiel von Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen

An der Fahrzeugkreation sind zahlreiche Spezialisten aus verschiedenen Fachrichtungen beteiligt. Ihre Arbeit muss ab der ersten Minute genau koordiniert und aufeinander abgestimmt sein. Das betrifft unter anderem die Teams für das Außendesign, das Innendesign und die User Experience. Ihre Arbeit ist eng miteinander verwoben, denn die äußere Designsprache soll sich im Innenraum wiederfinden und umgekehrt. Und nur wenn bei allen Gestaltungsschritten die Ergonomie und das angenehme Erleben des Autos berücksichtigt werden, kann das Konzept Erfolg haben.

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Das Design der Scheinwerfer hat einen großen Einfluss auf das Gesamtbild des Fahrzeugs.

 

Von großer Bedeutung ist zudem die Beleuchtung. Ein sorgfältig abgestimmtes Lichtdesign trägt nicht nur zum harmonischen Aussehen und dem als einladend empfundenen Ambiente des Fahrzeugs bei. Es verbessert auch die Sicht im Dunkeln und erleichtert die Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern. Erst vor kurzem wurde das Lichtdesign-Team von Škoda für seine innovative Arbeit in der gesamten Modellpalette mit dem People Award des Magazins Car Design News ausgezeichnet.

Trends aus Mode und Architektur

Die Spezialisten von „Color & Trim“ (frei übersetzt: Farbe und Material), „Feasibility“ (Machbarkeit) und „STRAK“ (alles rund um Daten) bilden weitere wichtige Teams. Schon mit der ersten Grobskizze fangen die Farb- und Materialexperten an, passende Farbkonzepte zu entwickeln und suchen nach den perfekten Materialien für Exterieur und Interieur. Dabei orientieren sie sich häufig an aktuellen Trends aus Innenarchitektur und Mode. Auch Nachhaltigkeit spielt hier eine immer wichtigere Rolle.

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Die Details der Sitze sind einer der vielen Bereiche, auf die das „Feasibility“-Team seine Aufmerksamkeit richtet. 

 

Das Umsetzen der Materialwünsche ist Aufgabe des Feasibility-Teams. Es plant und bewertet gemeinsam mit den Lieferanten, ob und zu welchen Kosten die verschiedenen Elemente produziert werden können. Geballte Daten- und IT-Kompetenz bringt das STRAK-Team in den Designprozess ein. Die Spezialisten entwickeln bereits aus dem Grunddesign ein Datenmodell, um das Einhalten aller technischen Anforderungen fortlaufend überprüfen und gewährleisten zu können.

Ton-Modell und virtuelle Realität

Auch wenn die Fahrzeuggestaltung noch heute meist mit einer zweidimensionalen Skizze beginnt, wird diese dann rasch in ein digitales 3D-Modell übertragen, um Details im virtuellen Raum auszuarbeiten und Realitätssimulationen durchführen zu können. In der Regel werden sechs bis acht Versionen des virtuellen Modells mit verschiedenen Gestaltungslinien erarbeitet. Nur die besten vier werden dann als physisches 1-zu-1-Modell aus Ton gebaut. Vor allem im Innenraum werden dort Teile aus dem 3D-Drucker eingesetzt, etwa das Lenkrad, um seine ergonomische Qualität testen zu können.

Nach und nach werden die Details der vier Designentwürfe in derselben Qualität und mit derselben Hingabe weiterentwickeltund fortlaufend verglichen. Nach und nach werden dann einzelne Entwürfe aussortiert, bis nur noch einer übrigbleibt, der bis ins kleinste Detail ausgearbeitet wird – digital und am maßstabgetreuen Modell.