Zeichnen mit dem Škoda Chefdesigner

Oliver Stefani ist Designchef bei Škoda Auto und hat für das Škoda Storyboard eine exklusive Zeichenstunde gegeben. Schon bei den ersten Bleistiftstrichen wird klar, dass er ein Meister seines Fachs ist.
19. 9. 2025 UnternehmenOliver Stefanis Zeichenschule – exklusiv für Škoda Storyboard-Leser:
Was als einfaches Skizzieren in einem Notizbuch beginnt, kann zu einer lebenslangen Leidenschaft werden, oder sogar zu einer erfolgreichen Karriere. Das beweist auch Oliver Stefani, Designchef bei Škoda Auto. „Alles begann in der vierten oder fünften Klasse. Ich skizzierte in Schulbüchern oder zu Hause auf Papier“, erinnert sich Stefani. Zunächst zeichnete er keine Autos. „Mich inspirieren Superhelden, Disney-Figuren und auch Star Wars“, sagt er. Bücher zu diesen Themen stehen noch immer auf seinem Schreibtisch und beeinflussen seine Arbeit bis heute.
Oliver Stefani
Trotz seines vollen Terminkalenders hat Stefani nicht aufgehört zu zeichnen. „Ich zeichne immer in der Mittagspause. Manchmal nur zehn Minuten lang auf Papier oder einem Tablet, aber ich mache das regelmäßig, um zu trainieren, schneller und entschlossener zu werden“, erklärt er. Und er zeichnet nicht nur Autos. Sein Spektrum ist breiter: „Es gibt eine Herausforderung namens ‚100 Gesichter‘. Also zeichne ich Gesichter, menschliche Posen und ähnliches.“ Oder er ahmt den Stil berühmter Künstler nach: „Ich versuche zu verstehen, wie sie zeichnen, um ihre Proportionen, Perspektiven, Kompositionen und ihre Linienführung zu entdecken.“
Diese Form des Trainings und Übens ist eng mit seiner täglichen Arbeit verbunden: dem Entwerfen von Autos. „Wir beschäftigen uns auch mit künstlerischen Problemen. Wir komponieren eine Geschichte, Design und Kunst hilft uns dabei“, erklärt Stefani. Übung ist der Schlüssel zum Erfolg. Für Anfänger hat er einige nützliche Tipps. Ihm bei der Vorbereitung zuzusehen, hat fast etwas Magisches. Zu Beginn ist er sich nicht sicher, wie gut es laufen wird. Doch dann zeichnet Stefani die gesamte Skizze in einem einzigen nahtlosen Durchgang.
Fünf Tipps von Oliver Stefani
1. Aufwärmen
„Wenn man Sport treiben will, wärmt man sich auf, beim Skizzieren ist das nicht anders“, erklärt Stefani. Er beginnt mit Kreisen und zeichnet dann Ellipsen.
2. Einfache Formen
„Das ist immer noch Teil des Aufwärmens. Ich zeichne Kästchen in Perspektive.“ Es ist wichtig, den gesamten Arm beim Skizzieren zu entspannen. „Die Bewegung kommt aus der Schulter“, sagt er und fügt hinzu, dass ein Drehstuhl die Bewegung unterstützen könne.
3. Grundform des Autos
Nun ist es Zeit, mit der Skizze des Autos fortzufahren. Stefani beginnt mit der Referenzlinie zur Orientierung. Der Designer empfiehlt, mit einer Seitenansicht zu beginnen, um die Proportionen zu erfassen: „In der Regel passen drei Räder zwischen die Vorder- und Hinterräder. So lässt sich der Radstand festlegen. Die Höhe des Autos beträgt etwa das Zweieinhalbfache des Raddurchmessers. Bei Sportwagen ist es weniger“, erklärt er.
4. Perspektive hinzufügen
Dies ist der schwierigste Schritt. Stefani beginnt mit einem einfachen Kasten, um die Blickebene zu bestimmen. Dann „verkleidet“ er die Form mit breiten Strichen: „Ich skizziere sehr grob und suche dabei ständig mit dem Bleistift nach den richtigen Formen“, sagt er.
5. Details
Jetzt ist es an der Zeit, die Skizze zu verfeinern. Mit dem Bleistift fügt Stefani Details hinzu und verwendet viele Linien. Er empfiehlt, die Skizze durch Wiederholung zu verbessern: „Zeichnen Sie sie vielleicht dreimal neu. Transparentpapier ist dabei hilfreich“, erklärt er. Mit jedem Durchgang sollen unnötige Linien vermieden werden. Das Hinzufügen von Farbe oder Schattierungen verbessert den endgültigen Effekt.
Die gesamte Technik und alle Tipps gibt es im Video.





Anspruchsvoll, aber lohnenswert
Laut Stefani ist das Skizzieren eine nie endende kreative Reise. „Ich liebe es. Es ist der Moment, in dem wir am kreativsten sind. Mein Geist ist völlig offen. Das ist der wertvollste Teil unserer Arbeit“, sagt er. Aber es ist auch anspruchsvoll: „Es kostet viel Energie. Nach zwei Stunden intensiven Skizzierens bin ich manchmal völlig erschöpft.“
Skizzieren zahlt sich aus, ist aber nicht einfach. Im Arbeitsablauf eines Designers ist es die Grundlage der Kommunikation. „Wenn wir etwas erklären wollen, skizzieren wir es. Das ist effektiver als tausend Worte“, sagt Stefani. Und nur durch ständiges Üben kann man seine Fähigkeiten verbessern und weiterentwickeln. „Ich habe in meinem Leben noch nicht genug Zeit damit verbracht, zu skizzieren“, gibt der Chefdesigner zu.
Trotz der Herausforderungen des professionellen Skizzierens ist Stefanis wichtigster Ratschlag einfach: „Genießen! Versuchen Sie, jeden Tag zu skizzieren und haben Sie Spaß dabei“, sagt er.
Tipps zur Verbesserung Ihrer Skizzierfähigkeiten
● Alle verfügbaren Werkzeuge verwenden.
● Regelmäßig üben und immer mit einem Warm-up starten.
● Ein Drehstuhl kann helfen, den Arm und den Körper zu lockern.
● Die Proportionen von Autos verstehen und die genaue Perspektive üben.
● Keine Angst vor unsauberen Linien haben und nach den richtigen Formen suchen.
● Skizzen wiederholen, um Linien und Formen zu verfeinern.
● Schattierungen nutzen, um der Skizze einen 3D-Effekt zu verleihen.
