ŠKODA OCTAVIA (1996–2010): Eine großartige vierzehnjährige Karriere

› Am 3. September 1996 ging die erste Generation des modernen ŠKODA OCTAVIA an den Start – mit ihr begann für die Marke in den Bereichen Sicherheit, Komfort und Wirtschaftlichkeit eine neue Ära
› Die Modellreihe setzte mit Allradantrieb, bis zu 180 PS (132 kW) starken Turbo- und Fünfventilmotoren sowie der Wiederbelebung der Marke RS neue Maßstäbe für den tschechischen Autohersteller
› Inklusive des OCTAVIA TOUR währte die Laufbahn des Erfolgsmodells bis 2010. In 14 Jahren liefen insgesamt 971.490 Limousinen- und 470.636 Kombi-Modelle vom Band

Mladá Boleslav, 3. August 2020 – Mit der ersten modernen OCTAVIA-Generation präsentierte ŠKODA 1996 einen würdigen Nachfolger seines früheren Erfolgsmodells aus der Zeit der 1950er bis 1970er-Jahre.
Die Kombination aus großzügigem Platzangebot im Interieur und im Kofferraum, modernen Antrieben, fortschrittlichen Systemen zur Steigerung der Sicherheit und einem attraktiven Preis – Wert-Verhältnis machten den OCTAVIA schnell zum Bestseller.

Die Entwicklung des ersten ŠKODA-Modells in der unteren Mittelklasse in der modernen Geschichte des Autoherstellers begann 1992 gut ein Jahr nach der Aufnahme von ŠKODA in den Volkswagen Konzern. Als Grundlage diente die neue Konzernplattform PQ34, die sich der OCTAVIA zwar mit den Modellen der Schwestermarken teilte, er war allerdings das erste Serienmodell, das auf dieser modernen Fahrzeugarchitektur basierte.

Das Design der Karosserie gestaltete ein Team unter der Leitung des Belgiers Dirk van Braeckel. Erstmals in Mladá Boleslav entstanden die zeitlos eleganten Formen mit Hilfe von digitalen CAD-Werkzeugen (Computer Aided Design). Zu den Merkmalen, die den OCTAVIA besonders auszeichneten, zählte insbesondere seine hohe aktive und passive Sicherheit. Verfügte der FELICIA bereits über Frontairbags, so kamen nun auch Seitenairbags hinzu. Zugleich besaß das neue Modell ab Werk ein Antiblockier-Bremssystem und ein hervorragendes Deformationsverhalten – es bestand problemlos alle vorgeschriebenen Crashtests, einschließlich des kurz zuvor eingeführten Seitenaufprall-Szenarios. Großen Anklang fand auch die weit aufschwingende Heckklappe. Sie ermöglichte einen ausgezeichneten Zugang zu dem großzügig bemessenen Kofferraum, der mit einem Volumen von 528 bis 1.328 Litern viel Platz für Gepäck bot.

Die Serienfertigung lief in Mladá Boleslav am 3. September 1996 an. Mit ihr ging auch der Start einer völlig neuen, modernen Produktionslinie inklusive der dazugehörigen Lackiererei einher. Die Jahreskapazität des Automobilwerks wuchs dadurch um 90.000 Einheiten auf 350.000 Fahrzeuge und ŠKODA AUTO stieg zum größten Industrieunternehmen Tschechiens auf. Zunächst hatten die Kunden die Wahl zwischen zwei Vierzylinder-Ottomotoren und einem Turbodiesel. Als Basis diente der 75 PS (55 kW) starke 1.6 MPI. Außerdem war auch ein 1,8-Liter-Triebwerk mit innovativem Fünfventiler-Zylinderkopf erhältlich, das eine Leistung von 125 PS (92 kW) bereitstellte. Als moderner Turbodiesel mit Direkteinspritzung überzeugte der 1.9 TDI mit 90 PS (66 kW) und beeindruckender Durchzugskraft bereits in niedrigen Drehzahlbereichen – der Normdurchschnittsverbrauch lag bei lediglich 5,1 Liter pro 100 Kilometer.

In den Folgejahren erweiterte ŠKODA das Motorenangebot kontinuierlich– etwa um die Turboversion des 1,8-Liter-Fünfventilers, der 150 PS (110 kW) leistete, oder den 68 PS (50 kW) starken Saugdiesel 1.9 SDI. Und noch etwas kam dazu: Der OCTAVIA I ging als erstes ŠKODA-Modell mit Automatikgetriebe in die Geschichte des tschechischen Herstellers ein.

Im März 1998 folgte mit dem OCTAVIA COMBI eine zweite Karosserievariante, die ebenfalls Maßstäbe setzen sollte und mit einem Fassungsvermögen von 548 bis 1.512 Liter ein großzügiges Gepäckabteil bot. 2001 erreichte der COMBI einen Anteil von 40,5 Prozent an den Gesamtauslieferungen dieser Baureihe. Darüber hinaus war der OCTAVIA auch das erste Serienfahrzeug des tschechischen Autoherstellers mit Allradantrieb. Entsprechend setzte auch ŠKODA Motorsport in der Rallye-Weltmeisterschaft mit dem World Rally Car auf OCTAVIA-Basis fortan auf vier angetriebene Räder.

Der Ausbau der Modellpalette ging mit großen Schritten weiter. Mit dem Facelift des OCTAVIA im Jahr 2000 hielten das elektronische Stabilisationsprogramm ESP und die luxuriöse Topausstattung Laurin & Klement Einzug in die Baureihe. Ein Jahr später feierte auch das RS-Logo im besonders sportlichen, 180 PS (132 kW) starken OCTAVIA RS sein Comeback.

Aufgrund der großen Nachfrage der Kunden im In- und Ausland nahm ŠKODA eine neue Montagelinie im Werk Vrchlabí in Betrieb. Die Beliebtheit der ersten modernen OCTAVIA-Generation belegt auch ein weiterer interessanter Fakt: Sie wurde nach der Präsentation des Nachfolgers im Jahr 2004 unter der Bezeichnung OCTAVIA TOUR noch lange weiterproduziert – tatsächlich rollte das letzte Exemplar erst im November 2010 vom Band. Damit endete die mehr als vierzehnjährige Bauzeit, während der insgesamt 971.490 Limousinen- und 470.636 Kombimodelle entstanden. Der ŠKODA OCTAVIA III startete im November 2012, sieben Jahre später folgte die aktuelle vierte Generation, die als OCTAVIA iV erstmals auch mit Plug-in-Hybrid-Technologie antritt.

Insgesamt hat ŠKODA über alle OCTAVIA-Generationen hinweg bis heute weltweit mehr als sieben Millionen Einheiten seines Bestsellers produziert.

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