Der Felicia Fun in neuem Gewand

Der Felicia Fun in neuem Gewand

Die Designer von Škoda Auto haben sich erneut von der reichen Geschichte der Marke inspirieren lassen und eine zeitgemäße Interpretation eines legendären Autos kreiert. Im Einklang mit der aktuellen Designsprache Modern Solid entwickelten sie eine neue Vision des Pick-ups Felicia Fun.

5. 9. 2025 Konzepte

Die Geschichte von Škoda ist geprägt von praktischen Fahrzeugen, doch das Unternehmen hat auch eine Reihe von Autos produziert, die ausschließlich dem Vergnügen dienen. Eines der markantesten und originellsten Modelle ist der Felicia Fun. Der Pick-up folgte auf Konzepte wie dem Favorit 781 Tremp und dem Favorit Fun. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern wurde das Konzept des „Strand-Škoda” jedoch bis zur Serienreife weiterentwickelt. 

Ikona v moderní podobě: hravá Felicia FunDie Serie „Icons Get a Makeover” ist eine Hommage an legendäre Modelle aus der Geschichte von Škoda und eine Würdigung der Kreativität der heutigen Designer. Ihre Neuinterpretationen historischer Fahrzeuge wurden exklusiv für diese Serie entworfen und stellen keine zukünftigen Škoda Modelle dar.

Das Ergebnis war ein Kultfahrzeug und eines der unkonventionellsten Serienautos, das Škoda je gebaut hat. Der französische Designer Julien Petitseigneur hat den Felicia Fun durch die Linse von Modern Solid neu gedacht.

„Das Originalauto war purer Spaß. Es nahm sich selbst nicht ernst und stach selbst für Škoda Verhältnisse hervor. Für ein unbeschwertes Nebenprojekt in meiner Freizeit war es eine naheliegende Wahl”, erklärt der französische Designer seine Entscheidung. „Ich war sogar so begeistert, dass ich darüber nachdachte, das Original zu kaufen”, lacht er.

Spaß trifft auf Realismus

Julien ging seine Studie mit einer realistischen Einstellung an und vermied jede Übertreibung der exzentrischen Seite des Originals. Tatsächlich war es in der Phase, in der er seine Vision entwickelte, nicht möglich, charakteristische Merkmale des Originalmodells, wie die elektrisch verschiebbare Trennwand im Fond oder die zweite Sitzreihe, zu integrieren. Das Konzept hätte dies zwar durchaus zugelassen, aber seine Priorität beim Entwerfen lag darauf, die „coole Strandatmosphäre“ in einer Form einzufangen, die sich nahtlos in die aktuelle Modellpalette von Škoda einfügt.

Felicia Fun 

Škoda Auto produzierte den ungewöhnlichen Pick-up von 1997 bis 2000 im Werk Kvasiny. Er basierte auf dem Standard-Pick-up Felicia und verfügte über mehrere einzigartige Elemente. Am auffälligsten war die hinter den Vordersitzen befindliche Schiebetrennwand. Wenn sie in die Ladefläche verschoben wurde, schuf sie Platz für zwei zusätzliche Open-Air-Sitze. Diese wiederum konnten mit einem Stoffdach abgedeckt werden. Das Modell verfügte außerdem über einen markanten Spoiler an der Heckklappe. Obwohl es in drei Farbkombinationen erhältlich war, waren alle Karosserien gelb lackiert. Die Kunden konnten nur zwischen Gelb, Grün oder Orange für die Stoßstangen, Kotflügelverkleidungen, Seitenschweller, Spoiler und andere Details wählen. Mit nur 4.216 gebauten Einheiten bleibt der Felicia Fun eines der seltensten modernen Modelle von Škoda.

Ikona v moderní podobě: hravá Felicia Fun

Der von Petitseigneur entworfene Felicia Fun im neuen Škoda Design Modern Solid verfügt über eine Frontpartie, die eindeutig von den aktuellen Elektrofahrzeugen der Marke inspiriert ist – insbesondere vom Vision 7S Concept. Der Tech-Deck-Face-Kühlergrill ist mit schlanken T-förmigen LED-Scheinwerfern kombiniert, ein Motiv, das sich am Heck wiederholt, wo Petitseigneur eine verspielte Note hinzugefügt hat: rosa Rückleuchten mit einer LED-Lichtleiste im Stil der 1990er Jahre, die sie miteinander verbindet. Die rosa Farbe findet sich auch im Logo, in den getönten Scheiben, den Akzenten an den Rädern und den Details der Stoßstange wieder. „Genau das verleiht dem Auto die Strandatmosphäre der 1990er Jahre“, sagt Petitseigneur.

Die Proportionen sind jedoch völlig modern: breite Spur, große Räder mit aerodynamischen Abdeckungen und kontrastierende schwarze Stoßstangen, Radkästen und Schweller. Der Spoiler und die A-Säulen passen zu dieser schwarzen Lackierung und bilden einen auffälligen Kontrast zur charakteristischen gelben Karosserie, die ein wesentlicher Bestandteil der Identität des Originals war. „Die Proportionen und die robusteren Details sind die wichtigsten modernen Elemente meines Designs“, sagt Petitseigneur und fügt hinzu, dass die Anpassung des Autos aus den 1990er Jahren an die neue Designsprache überraschend leicht war. „Autos aus dieser Zeit hatten einfache Formen und minimale Verzierungen, sodass die Aktualisierung des Looks relativ einfach war.“

Im Innenraum erinnert das Design mit einem über die gesamte Breite reichenden Armaturenbrett-Display mit Retro-Videospielgrafiken an die Ära des Originals. Petitseigneur stellte sich dabei nicht einen typischen LCD- oder OLED-Bildschirm vor, sondern eine moderne Neuinterpretation alter CRT-Monitore.

Ikona v moderní podobě: hravá Felicia Fun

Eine KI-gestützte kreative Übung

Petitseigneur nutzte auch moderne Werkzeuge, um seine retro-moderne Vision zum Leben zu erwecken. „Ich sah darin eine Gelegenheit, mit KI-Werkzeugen zu experimentieren“, erklärt er. „Ich habe mich mit dem Auto beschäftigt, dann verschiedene Eingaben getestet und sie in der KI optimiert, um erste Konzepte zu erstellen, die den Geist des Originals einfingen. So konnte ich schnell mögliche Richtungen ausloten und entscheiden, wie ich vorgehen wollte.“

Nachdem Petitseigneur mit den Ergebnissen des KI-Brainstormings zufrieden war, entwickelte er die Details von Hand weiter: „KI-Ergebnisse sind immer recht grob, eher wie Skizzen. Ich habe meinen eigenen Stil auf das ausgewählte Konzept angewendet und es gründlich verfeinert“, erklärt er.

Auch wenn die KI die ersten Phasen beschleunigte, widmete er dem Projekt dennoch viele Stunden: „Ich habe etwa zwei Wochen lang gearbeitet, jeden Abend nach der Arbeit etwa drei Stunden“, erinnert er sich. „Im Vergleich zu einem typischen Projekt, das Jahre dauert, ist dies ein kurzer Zeitraum, aber ich habe viel gelernt und fand es auf seine Weise entspannend. Schließlich war der Felicia Fun immer ein Auto für die Freizeit“, fügt Petitseigneur hinzu.

Julien Petitseigneur 

Der Interieur-Designer träumte seit jeher davon, im Automobil-Design zu arbeiten. „Ich habe schon als Kind Autos gezeichnet“, sagt Petitseigneur. „In der Grundschule war mir noch nicht einmal bewusst, dass dies ein echter Beruf sein könnte.“ Diese Leidenschaft hat nie nachgelassen. Nach dem Gymnasium schrieb er sich an einer designorientierten Universität in seiner Heimat Frankreich ein, wo er die Welt des Automobil-Innenraumdesigns entdeckte und sofort fasziniert war. Seitdem ist er in diesem Bereich tätig. Petitseigneur kam zu Škoda Auto, als dort das kristalline Design entwickelt wurde, welches die starke Identität der Marke formte. „Es war eine aufregende Zeit, in der ich das Gefühl hatte, wirklich zum Wachstum der Marke beitragen zu können“, erinnert sich Petitseigneur. Mit Blick auf die Zukunft wird die Vision O Concept, an der er mitgearbeitet hat, den nächsten Schritt in der Designphilosophie von Škoda repräsentieren und einen weiteren Meilenstein auf einem kontinuierlichen Weg markieren.

Julien Petitseigneur

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