Materialien: Umweltfreundlich und wiederverwertbar

› Fast ein Drittel der Rohstoffe im aktuellen ŠKODA OCTAVIA sind recycelt
› Sortenreine und biologisch abbaubare Materialien sind mehrfach nutzbar
› Aus Abfällen gewonnene, neue Materialien spielen immer größere Rolle

Mladá Boleslav, 19. September 2022 – Besonders wichtig für die Nachhaltigkeit von Automobilen ist der Einsatz wiederverwertbarer und optimalerweise bereits einmal recycelter Materialien. Das betrifft die Karosserie, das Chassis und nicht zuletzt das Interieur eines Fahrzeugs. Mindestens 85 Prozent des Fahrzeuggewichts müssen gemäß EU Richtlinie 2005/64/EG recycelbar und weitere zehn Prozent zumindest energetisch verwertbar sein. ŠKODA AUTO übertrifft diesen Wert und arbeitet innerhalb des Volkswagen Konzerns an einer mehr als 95-prozentigen Materialrückgewinnung und internen Verwertung.

„Die fast vollständige Wiederverwertbarkeit eines Automobils ist die Idealvorstellung für einen nachhaltig orientierten Hersteller. Bei ŠKODA und im Volkswagen Konzern haben wir uns eine Rückgewinnungsquote von mehr als 95 Prozent zum Ziel gesetzt, deutlich mehr als die EU-Vorgabe von 85 Prozent. Vor allem wollen wir möglichst viele recycelte Materialien auch selbst wieder nutzen und in einem Kreislauf halten. Daher forschen wir ständig nach noch effizienteren Recyclingprozessen und neuen Materialien, bevorzugt aus natürlichen, nachwachsenden Quellen oder sogar Abfallprodukten.“


Johannes Neft, ŠKODA AUTO Vorstand für Technische Entwicklung

Am Ende seines Lebenszyklus wird ein Fahrzeug demontiert, um möglichst viele seiner Bauteile wiederzuverwerten. Dabei werden Metalle für die Herstellung von neuem Stahl und Aluminium für neue Gussteile verwendet. Aus Altglas entstehen neue Scheiben oder Dämmmaterial aus Glasfasern. Aus Kunststoffen werden zumindest neue Alltagsprodukte wie Kleiderbügel oder Blumentöpfe gefertigt. Derzeit erfolgt rund die Hälfte der Materialextraktion mittels Pyrometallurgie-Technologie und in Zusammenarbeit mit externen Recyclingunternehmen. ŠKODA verwendet auch beim Bau neuer Fahrzeuge immer umfassender recycelte Rohstoffe. Aktuell stammt fast ein Drittel der Rohstoffe eines ŠKODA OCTAVIA aus wiederverwerteten Materialien. Dazu zählen neben Stahl, Aluminium und Glas vor allem Kunststoffe und Dämmmaterialien, etwa für Unterbodenverkleidungen, Radhausschalen und Kofferraummatten.

Materialauswahl mit Blick auf Recyclingfähigkeit

Bereits bei der Materialauswahl für ein neues Fahrzeug berücksichtigt die Technische Entwicklung von ŠKODA AUTO die Recyclingfähigkeit der zu verwendenden Rohstoffe und kooperiert im Bereich der Forschung mit der Technischen Universität Liberec. Ein Ziel ist die Steigerung des Anteils von Monomaterialien, die sich aufgrund ihrer Sortenreinheit am besten und effizientesten recyceln lassen. Solche Monomaterialien kommen zum Beispiel bei Innenverkleidungen, Luftkanälen oder als Kupferleiter in Kabelbäumen zum Einsatz. Nach dem Recycling werden sie etwa für Sitzbezüge oder Einlegeteppiche genutzt. Wegen der hohen technischen Anforderungen werden die Teile eines neuen Fahrzeugs heute mehrheitlich aus Verbundwerkstoffen hergestellt. Ein Beispiel dafür sind die Türverkleidungen eines OCTAVIA, bei denen 50 Prozent des Verbundmaterials aus erneuerbaren Rohstoffen bestehen. Biologisch abbaubare Materialien lassen sich generell gut wiederverwerten: Für die Verpackung von Fahrzeugteilen, die aus Tschechien ins indische Werk Pune verschickt werden, hat ŠKODA AUTO kompostierbare Folien auf Basis von Maisstärke entwickelt. Diese werden nach dem Einsatz im Logistikpark in Pune nach drei bis sechs Monaten als Bodenverbesserer und organischer Dünger eingebracht. Pro Monat lassen sich auf diese Weise 500 Kilogramm herkömmliche Kunststofffolien einsparen.

Nachhaltige Verarbeitung und teilweise kompletter Verzicht auf tierisches Leder

Tierisches Leder wird traditionell bei der Innenausstattung von Automobilen verwendet. Um die Umweltbilanz des Leders zu optimieren, setzt ŠKODA AUTO verstärkt auf nachhaltige Verfahren beim Behandeln des Leders. Bei der Gerbung des Leders für den ENYAQ iV verwendet das Unternehmen ein Extrakt aus den Blättern des Olivenbaums. Außerdem setzen die ŠKODA-Interieur-Designer im Innenraum auch dort zunehmend auf Textilbezüge wo sonst vor allem Leder genutzt wird, etwa an der Instrumententafel. Je nach Modell wird Leder ausschließlich für die Mittelbahn des Sitzes, am Lenkrad und teilweise am Schalthebel und an der Handbremse benutzt.

ŠKODA ENYAQ iV

ŠKODA ENYAQ iV

Stoffe aus PET-Flaschen und Füllmaterial aus einem Nebenprodukt der Zuckerherstellung

Für den ŠKODA ENYAQ iV und den ŠKODA KAROQ sind bereits Stoffe erhältlich, die bis zu 70 Prozent aus recycelten PET-Flaschen bestehen. Diese werden nach dem Recycling zu Garnen verarbeitet. Für die Sitzbezüge der Design Selection Lodge im ENYAQ iV werden diese Garne mit natürlicher Schurwolle kombiniert. ŠKODA AUTO arbeitet außerdem an der Entwicklung nachhaltiger Werkstoffe mit natürlichen Inhaltsstoffen, die künftig ebenfalls Einzug in die Serienfertigung halten sollen. Dazu zählen etwa Fasern von Zuckerrüben, die in einer Zuckerfabrik in Dobrovice unweit des ŠKODA‑Stammsitzes Mladá Boleslav als Nebenprodukt anfallen. Aus den Fasern der Rüben wird Füllmaterial für Kunststoffteile entstehen. Die ŠKODA-Ingenieure verwenden auch die Zuckerrübenschnitzel: Sie werden mithilfe eines speziellen Verfahrens eingefärbt und setzen Designakzente im Interieur. ŠKODA AUTO hat das Verfahren zum Patent angemeldet.

Neue Technologien für nachhaltigere Reifen und reduzierten Energieverbrauch

Auch im Bereich der Reifenentwicklung widmet sich ŠKODA umfassend dem Thema Nachhaltigkeit. Künftig können Reifen mit einem hohen Anteil an nachhaltigem Material oder FSC-zertifizierte Reifen zum Einsatz kommen, wenn sie die hohen Anforderungen an Qualität und Sicherheit erfüllen. Dazu steht das Unternehmen im engen Austausch mit seinen Reifenpartnern. So bietet beispielsweise Continental Reifen mit einem höheren Rezyklatanteil an und forscht am Einsatz von Naturkautschuk aus Löwenzahn. Bridgestone liefert ŠKODA bereits leichtere und rollwiderstandsärmere Reifen für den ENYAQ iV. Für einen geringeren Energieverbrauch und damit niedrigere Emissionen sorgen bei aktuellen ŠKODA-Fahrzeugen auch neue Technologien wie der Einsatz von effizientem LED-Licht am und im Fahrzeug, optimierte Fahrprogramme für Motor und Getriebe sowie die kontinuierliche Anpassung der Fahrzeugsoftware durch „Over the air“-Updates. Bei der ENYAQ iV-Familie sorgt eine optionale Wärmepumpe für einen noch effizienteren Betrieb der Heizung und Klimatisierung.

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