„Ich bin die Rallye vorsichtig angegangen und hatte in der ersten Prüfung Probleme mit den Reifen. Dann habe ich aber immer besser meinen Rhythmus gefunden und nach einer kleinen Änderung am Setup auch noch mehr Grip“, kommentierte Asphalt-Spezialist Kopecký. In den finalen sechs Prüfungen über 233,24 Kilometern setzt der erfahrene Werkspilot auf die Qualitäten seines ŠKODA FABIA R5: „Die Rallye ist noch lang, ich freue mich auf das Duell mit Evans.“ Der tschechische Champion Kopecký hatte bei seinen letzten beiden Starts in der WRC 2 jeweils Platz zwei belegt. Diesmal ist der erste Saisonsieg sein großes Ziel.
Bei zumeist strahlendem Sonnenschein blieb am Freitag bei der „Rallye der 10.000 Kurven“ keine Zeit zum Abtasten. Von Korsikas Hauptstadt Ajaccio ging es direkt zur ersten Prüfung „Aqua Doria-Albitreccia 1“, die den Fahrern auf 49,72 Kilometern alles abverlangte. Ford-Pilot Evans ging von Beginn an volles Risiko. 17,9 Sekunden war der aktuelle Spitzenreiter der WRC 2-Gesamtwertung in der ersten Prüfung schneller als der vorsichtigere Kopecký.
Der tschechische Routinier startete danach jedoch im großen Zweikampf um die Spitzenposition in der WRC 2 eine Aufholjagd und entschied die folgenden beiden Prüfungen für sich. In der letzten Prüfung des Tages war wieder Evans einen Hauch schneller. Der Rest des Feldes konnte nicht mithalten und liegt nach dem Auftakttag bereits über eine Minute zurück. ŠKODA Kunde Julien Maurin (F) belegt im zweiten FABIA R5 in der WRC 2-Wertung nach dem ersten von drei Rallye-Tagen Platz sechs bei seiner Heim-Rallye.
Mit Blick auf die finalen beiden Rallye-Tage regiert bei Jan Kopeckýder Optimismus. Erneut müssen extrem kurvige Pisten zwischen den hohen Bergen und malerischen Stränden von Korsika bewältigt werden. Gefordert sind absolute Höchstleistungen von den Piloten – aber auch den Reifen und Bremsen. „Man muss hier attackieren, aber auch kühlen Kopf behalten. Die richtige Mischung macht’s“, erklärte der Tscheche. Das gilt umso mehr, wenn es am Samstag tatsächlich zu den befürchteten Regenschauern kommt, die die engen Straßen zu gefährlichen Rutschpisten machen können.
ZwischenstandRallye Frankreich (WRC 2):
1. Evans/Parry (GB/GB); Ford Fiesta R5; 1:40:29,1 Std.
2. Kopecký/Dresler (CZ/CZ); ŠKODA FABIA R5; + 0:15,7 Min.
3. Abbring/Marshall (NL/GB); Hyundai i20 R5; + 1:02,5 Min.
4. Bonato/Boulloud (F/F); Citroën DS3 R5; + 1:23,2 Min
5. Suárez/Carrera (E/E); Peugeot 208 T16; + 1:41,1 Min
Die Zahl des Tages: 516,11
516,11 Kilometer mussten am ersten Tag der Rallye Frankreich auf Korsika insgesamt bewältigt werden. Nicht einmal ein Drittel davon auf Zeit: „Nur“ 157,68 Kilometer wurden gewertet. Die restlichen 358,43 Kilometer standen auf Verbindungsstrecken zwischen den vier Wertungsprüfungen und in den Servicepark in Bastiaan. Dabei bestand viermal die Möglichkeit zum Nachtanken und zweimal zum Reifenwechsel. Direkt am Rallye-Fahrzeug durften die Mechaniker von ŠKODA und der anderen Teams erst am Abend nach Ende der Prüfungen wieder arbeiten – ansonsten gab es den ganzen Tag über keinen Service.
FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC 2)
Veranstaltung/ Datum
Rallye Monte Carlo; 21.01.–24.01.2016
RallyeSchweden; 11.02.–14.02.2016
RallyeMexiko; 03.03.–06.03.2016
RallyeArgentinien; 21.04.–24.04.2016
Rallye Portugal; 19.05.–22.05.2016
Rallye Italien; 09.06.–12.06.2016
Rallye Polen; 30.06.–03.07.2016
Rallye Finnland; 28.07.–31.07.2016
Rallye Deutschland; 18.08.–21.08.2016
Rallye China; 08.09.–11.09.2016 (abgesagt)
Rallye Frankreich; 29.09.–02.10.2016
Rallye Spanien; 13.10.–16.10.2016
Rallye Großbritannien; 27.10.–30.10.2016
Rallye Australien; 17.11.–20.11.2016